Eine “heiße” Genuss-/Kulturtour über zwei Tage mit dem Fahrrad nach Sinsheim, gemeinsam mit Anton Goll. Tag eins

Radtour mit Anton Goll

(Montag, 21. August)
Vor Tagen vereinbarte ich einen Gesprächsterm in Speyer mit einem guten alten Geschäftsfreund. Da das Wetter gut war, plante ich die Fahrt mit dem Fahrrad über zwei Tage. Anton schloss sich an und das war die geplante Tour.

Das war der TourPlan

Am Montag versprach es nicht nur ein sonniger, sondern auch ein sehr heißer Tag zu werden, als Anton und ich unsere Radtour am Morgen starteten. Anton hatte schon ca. 10 Kilometer hinter sich, als er bei mir in Eggenstein ankam. Als hätten wir uns abgesprochen, beide im gelben Trikot.

Vorfreude auf die Radtour mit Anton bis Germersheim

Die Vorfreude sieht man in unseren Gesichtern, als wir uns auf die Fahrräder schwangen und die Pedale in Bewegung setzten. Unsere Route führte uns zunächst zur Fähre Leimersheim, die uns auf die andere Seite des Rheins brachte. Die sanfte Brise des Rheins und der Ausblick auf das klare Wasser begleiten uns, während wir auf idyllischen Wegen entlang des Rheins radeln.

Das geschäftige Germersheim durchquerten wir durch schon von der Sonne aufgeheizten Straßen. Vorne am Rhein wurde es dann wieder etwas kühler, besonders als wir über die Rheinbrücke fuhren.

Die Hördter Rheinauen begrüßten uns mit ihrer üppigen Vegetation. Es war, als ob die Natur uns mit offenen Armen empfing. Wir radelten weiter, an Altrheinarmen vorbei, die von einer Aura der Ruhe und des Friedens umgeben waren. Unsere erste Pause gönnten wir uns am Badesee Lingenfeld, der sich inmitten dieser bezaubernden Landschaft spürbar machte.

Der große Weiher schimmerte in der Sonne, und wir ließen uns auf einer Bank nieder. Am Kiosk erstanden wir leckere Chicken-Nuggets, die wir mit Blick auf den ruhigen Weiher genossen. Die Kombination aus herzhaftem Essen und der malerischen Umgebung ließ uns den Moment in vollen Zügen genießen.

Gestärkt setzten wir unsere Reise fort, die uns weiter nach Speyer führte. In dieser historischen Stadt erwartete uns eine ganz andere Atmosphäre. Empfangen wurden wir in Speyer von zwei herausragenden sakrale Bauwerken, die Gedächtniskirche der Protestation und das Protestantische Dekanat Speyer.

Die Gedächtniskirche der Protestation erinnert an den historischen Akt der Protestation während des Reichstags von Speyer im Jahr 1529. Dieser Akt war ein mutiger Schritt der protestantischen Fürsten und Stände, die ihre Ablehnung der Entscheidungen des katholischen Kaisers Karl V. bezüglich der Religionsausübung zum Ausdruck brachten. Die Gedächtniskirche ist im neugotischen Stil des 19. Jahrhunderts erbaut. Ebenfalls von großer Bedeutung ist das Protestantische Dekanat Speyer, diagonal gegenüber der Gedächtniskirche gelegen. Den beeindruckenden Innenbereich der Dekanatskirche schauten wir uns an.

Nun fuhren wir weiter in die Stadtmitte Speyers, direkt auf den Dom zu. Zuerst gönnten wir uns aber in einem Eiskaffee einen erfrischenden Eisbecher, der unsere Energiereserven wieder auffüllte. Doch das eigentliche Highlight war der beeindruckende Speyerer Dom. Wir haben uns die Zeit genommen, das prachtvolle Innere zu besichtigen und den Hauch der Geschichte, der in den Mauern verankert ist, aufzusaugen.

Der Speyerer Dom ist eine der bedeutendsten romanischen Kirchen der Welt und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Er wurde im 11. Jahrhundert von Kaiser Konrad II. als Ausdruck seiner kaiserlichen Macht begonnen und diente als Grablege für mehrere deutsche Könige und Kaiser. Der Dom beeinflusste die Entwicklung des europäischen Sakralbaus und ist die größte erhaltene romanische Kirche der Welt. Er liegt auf einem Sporn aus Festgestein und ist die Kathedrale des Bistums Speyer.

Mit neuem Eindrücken im Gepäck überquerten anschließend die majestätische Rheinbrücke. Unsere Route führte uns weiter nach Schwetzingen. Hier legten wir eine verdiente Pause im Schatten des imposanten Schwetzinger Schlosses ein. Ein kühles Hefeweizen in der Hand und der Blick auf die prächtige Kulisse ließen uns die Anstrengungen der Fahrt vergessen und unseren Durst löschen.  Es war der perfekte Moment, um das Hier und Jetzt zu genießen.

Gegenüber auf dem Schlossplatz in Schwetzingen stand die Skulptur eines Glücksschweins.  Sie wurde von dem Künstler Peter Lenk geschaffen und im Jahr 2000 aufgestellt. Das Glücksschwein soll Symbol für Wohlstand und Lebensfreude der Stadt sein. Die Skulptur zeigt ein dickes Schwein, das auf einem Sockel sitzt und von vier kleinen Engeln umgeben ist. Das Schwein trägt eine Krone, eine Halskette und einen Ring. Es hält einen Spiegel in der linken Hand und einen Geldsack in der rechten Hand.

Der letzte Abschnitt unserer Tour führte uns schließlich nach Walldorf, zum Hotel und Restaurant Erbprinz, wo wir übernachteten. Aber zunächst empfing uns die imposante evangelische Stadtkirche von Walldorf am Ortseingang. Nach genau 70 km stellten wir unsere Fahrräder auf der Rückseite des Hotels unter. Wir checkten ein und machten uns etwas frisch. 

Mit einem köstlichen Abendessen, superfreundlicher Bedienung und fast südländischer Atmosphäre, ließen wir den Tag ausklingen. Die Fahrt bis hierher glich fast einer Hitzeschlacht und so fielen wir später todmüde ins Bett.


Tag zwei unserer Radtour. Ein heißer Tag auf zwei Rädern: Die Fortsetzung unserer abenteuerlichen Radtour hatte es wirklich in sich. 

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