Zweite Etappe auf dem Neckartalradweg, von Ludwigsburg nach Bad Friedrichshall. Mit einem Besuch bei Friedrich Schiller

Radtour vom Schiller Denkmal nach Bad Friedrichshall

Hier geht es zu unserer ersten Etappe. Sonntag, 01.10.2023, Peter und ich: Unsere geplante Radtour am Neckartalradweg, von Nürtingen nach Eggenstein, 265 km in vier Etappen


Schiller Denkmal in Marbach
Schiller-Denkmal

Montag, 02.10.2023
Auf unseren Radtouren fahren wir nicht nur stur kilometerfressend eine Route ab. Wir erfreuen uns an den verschiedenen Gegenden, der Natur und der vorbeiziehenden Landschaft, was wir gerne auch bei einer Pause genießen.

Ebenso interessieren wir uns für kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten, die wir mit unserer Route bestreifen. Sofern es kein allzu großer Umweg und zeitlicher Aufwand ist, besichtigen wir gerne die in Tournähe liegenden Sehenswürdigkeiten. Das war heute u. a. der Besuch der Schillerhöhe mit dem  Schiller-Denkmal und dem Geburtshaus von Friedrich Schiller.

Heute Morgen trafen wir uns kurz vor acht Uhr zum Frühstück. Anschließend begannen wir die heutige Etappe bei kühlen, aber sonnigen 10° C. Im Verlauf des Tages verwöhnte uns die strahlende Sonne mit 22°/24° C. Nach Marbach waren es nur ca. 10 km und so konnten wir uns schon bald auf den Aufstieg zur Schillerhöhe machen.

Schiller Denkmal

Von unten sahen wir schon bald das Schiller-Nationalmuseum, das leider geschlossen hatte. Oben angekommen, versammelte sich um das Schiller-Dankmal gerade eine Touristengruppe mit ihrem Führer. Eine Zeit verweilten wir am Denkmal und ließen uns von einem unserem größten Schriftsteller in seinen Bann ziehen.

Friedrich Schiller war Dichter, Philosoph und Historiker. Er wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren und starb am 9. Mai 1805 in Weimar. Schiller studierte zuerst Jura und dann Medizin an der Karlsschule in Stuttgart, wo er sein erstes Drama „Die Räuber“ schrieb.

Er floh vor dem Herzog von Württemberg, der ihm das Schreiben verboten hatte, arbeitete als Theaterdichter in Mannheim und als Professor in Jena. Schiller wurde zum Mitbegründer der Weimarer Klassik, zusammen mit seinem Freund Johann Wolfgang von Goethe. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Kabale und Liebe“, „Maria Stuart“ und „Wilhelm Tell“.

Von der Schillerhöhe hinunter, radelten wir nach Marbach, mit seinen berühmten historischen Fachwerkhäusern, hinein. Durch das Grabentor kamen wir schließlich zum Geburtshaus von Friedrich Schiller. Von dort radelten wir wieder weiter am Neckar entlang. Die Sonne begleitete uns auf unserer Fahrt, entlang geschwungener Weinberge und durch duftende Felder.

Am Neckar entlang radelten wir durch die wunderbare Landschaft bis nach Kirchheim am Neckar. Dort gönnten wir uns im „Ristorante Toscana“ ein italienisches Mittagessen mit feinem Salat und frittierten Calamari. Zum Nachtisch genehmigten wir uns in der unmittelbar daneben liegenden Eisdiele ein leckeres Eis auf der Waffel. 

Bevor wir weiter fuhren, schauten wir uns noch den historischen Ortsarrestturm an. Er war Teil der ehemaligen Ortsbefestigung (Fleckenmauer) und wurde 1779 als “Malefiz-Thurn” (Missetäter-Turm) bezeichnet, weil er als Gefängnis für Delinquenten diente. Ca. 400 m Richtung Neckar, fuhren wir durch das historische Stadttor. Es ist das einzig erhaltene Torhaus der mittelalterlichen Dorfbefestigungsanlage. Bei der Fahrt weiter am Neckar entlang, tauchte nach weiteren 7 km die Rathausburg von Lauffen am Neckar am Horizont vor uns auf. Klar, wollten wir dorthin einen Abstecher machen.

Immer weiter an den vielen Schleifen des Neckars entlang erreichten wir schließlich die Rathausburg von Lauffen. Die Rathausburg liegt auf einer Insel inmitten einer Neckarschleife. Die Rathausburg ist eine ehemalige Wasserburg, die im 11. Jahrhundert von den Grafen von Lauffen erbaut wurde. Sie diente als Erweiterung ihres Herrensitzes auf dem Kirchberg und später als Residenz der Vögte und Oberamtsleute. Seit 1818 ist sie das Rathaus der Stadt und beherbergt ein Museum.

Durch idyllische Dörfer, duftende Felder und entlang von Neckar und sanften Weinberghügeln, kamen wir nach Heilbronn. Hier empfing uns der unübersehbar mächtige Götzenturm. Er wurde 1392 aus den Steinen der zerstörten Burg Klingenberg errichtet. Er diente als Teil der Stadtmauer zum Schutz vor Feinden. Seinen Namen bekam der Götzenturm durch Götz von Berlichingen, der 1519 eine Nacht lang als Gefangener des Schwäbischen Bundes im etwas weiter entfernten Bollwerksturm saß.

Schließlich besuchten wir das Galeria-Kaufhaus in Heilbronn, da Peter etwas Wäsche vergessen hatte. Nach längerem Suchen fand Peter dort das ihm Passende. 😉

Natürlich konnten wir Heilbronn nicht verlassen, ohne uns zwei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen von Heilbronn, die berühmte Kilianskirche und das historische Rathaus, anzusehen.

Die Kilianskirche ist eine gotische Hallenkirche aus dem 11. Jahrhundert. Sie wurde mehrmals umgebaut und erweitert, unter anderem mit einem Renaissance-Turm von Hans Schweiner. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche fast völlig zerstört, aber nach dem Krieg wieder aufgebaut. Sie beherbergt einen berühmten Altar von Hans Seyfer, der als Meisterwerk der spätgotischen Schnitzkunst gilt.

Das historische Rathaus in Heilbronn wurde 1417 im gotischen Stil erbaut und Ende des 16. Jahrhunderts im Renaissancestil erweitert. Im Zweiten Weltkrieg wurde es schwer beschädigt und nach dem Krieg wieder aufgebaut. Prunkstück ist die 1579/80 entstandene astronomische Kunstuhr.

Bei weiter herrlichem Sonnenschein legten wir die letzten Kilometer nach Bad Friedrichshall zurück. Kurz vor unserem endgültigen Ziel waren wir aber dermaßen durstig, dass wir im Schatten der Sebastianskirche in Kochendorf noch eine Trinkpause einlegten. Die Sebastianskirche ist eine der ältesten Kirchen in der Region. Sie wurde vor 1100 als Wehrkirche erbaut und bot den Bewohnern Schutz in Kriegszeiten. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde sie wieder aufgebaut und mit Kunstwerken ausgestattet.

Mit reichlich gestilltem Durst radelten wir die letzten Meter zu unserem Hotel Sonne in Bad Friedrichshall. Die langsam untergehende Sonne bot einen eindrucksvollen Blick von der Hotelrückseite über den Neckar.

Heute strampelten wir von Ludwigsburg bis hierher genau 73,3 km am Neckar entlang. Ganz großartig war jetzt der stimmungsvolle Blick über den Neckar, hinüber zur Silhouette der Kaiserpfalz Bad Wimpfen. Der Kaiserpfalz wollten wir morgen natürlich einen Besuch abstatten. Nach dem Einchecken in unserem Hotel ließen wir uns zum Abendessen ein Restaurant in der Nähe empfehlen. Mit der Empfehlung „Neckartreff Schöne Aussicht“ waren wir mehr als zufrieden und speisten dort ganz vorzüglich. 

Wir legten uns natürlich nicht schlafen, ohne uns noch ein Hotel für morgen Abend in Heidelberg zu suchen und zu buchen.


Hier geht es demnächst zur dritten Etappe unserer Radtour

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