Samstag, 14. Juni 2025. Rheinuferfrühstück mit einem ganz besonderen Besucher – ein zahmer Schmetterling
An diesem heißen Sommertag zog es uns – wie so oft – zur Rheinfähre nach Leopoldshafen. Im Kofferraum meines Rolls-Royce-Oldtimers liegen stets zwei Klappstühle und ein Klapptisch bereit, denn unser kleines, mobiles Rheinuferfrühstück ist für uns längst zur liebgewonnenen Tradition geworden.
Gegen 10 Uhr trafen wir ein, fanden ein schattiges Plätzchen unter einem ausladenden Baum und richteten unsere Frühstücksecke her. Das sanfte Plätschern der Wellen und das leise Rauschen der Blätter im angenehm kühlenden Wind begleiteten unser Frühstück auf wunderbare Weise.
Nach einer Weile kamen zwei Bekannte mit dem Fahrrad vorbei, und wir unterhielten uns eine Weile angeregt. Plötzlich flatterte ein Schmetterling in unsere Mitte und ließ sich – ganz unerwartet – auf den Fahrradlenker nieder. Der Mann streckte ihm vorsichtig den Zeigefinger entgegen. Und tatsächlich: Der Schmetterling stieg auf den Finger hinüber und begann, mit seinem ausgestreckten Rüssel neugierig zu tasten.
Beim Frühstück am Rheinufer geschah etwas Ungewöhnliches: Ein zahmer Schmetterling setzte sich auf meine Hand – ein Naturmoment voller Magie.
Fünf Minuten lang verweilte der Schmetterling beim Radfahrer. Als die beiden weiterfahren wollten, „übergaben“ sie den Schmetterling an Rita. Er kam auf ihren Finger und bewegte sich dort ohne jede Scheu. Dabei saugte er mit seinem Rüssel das Wasser auf, das wir ihm auf dem Finger anboten. Wir waren berührt und sprachlos.
Es war unglaublich: Fast 50 Minuten suchte dieses zarte Wesen immer wieder unsere Nähe. Zwischendurch flog der Schmetterling kurz weg – doch er kehrte jedes Mal zu uns zurück. Er hob von Ritas Finger ab und schwebte davon. Kurze Zeit später landete der Schmetterling fast in Ritas Haaren, überlegte es sich dann doch anders und ließ sich auf meiner Hose nieder. Irgendwann startete er von meiner Hose, um sich einige Minuten später auf meinem T-Shirt niederzulassen. Von dort nahm ich ihn auf meinen Finger.
Rita wollte dieses kleine Wunder auch noch einmal ganz nah erleben. Der Schmetterling stieg problemlos von meinem auf Ritas Finger über. Natürlich schaute ich daheim nach, um was für einen Schmetterling es sich gehandelt hat. Es ist ein Kleiner Schillerfalter.
Dieses kleine Wunder der Natur hat uns tief berührt. Es erinnerte uns daran, wie viel Magie im Alltäglichen liegt – wenn man es nur zulässt. Manchmal hält das Leben für uns ganz leise Wunder bereit – kleine Begegnungen, die uns innehalten lassen und unsere Seele berühren. So ein Wunder durften wir erleben, als sich dieser unerwartete Gast zu uns gesellte.
Vielleicht war dieser Schmetterling mehr als nur ein Insekt. Vielleicht war er ein stiller Botschafter der Achtsamkeit, der uns zeigen wollte, wie wertvoll der Moment ist – und dass wahre Nähe auch ohne Worte entstehen kann. Solche Augenblicke erinnern uns daran, dass das Wesentliche oft im Kleinen liegt – zart, flüchtig, und doch unvergesslich.
Diese zauberhafte Begegnung konnte ich auch im Video festhalten.