Zwei E-Bikes, vier Packtaschen, sieben Tage und ca. 500 km radeln. Heute der Start zu unserer ersten Etappe

Umplanen wegen Hochwasser

Die genaue Planung unserer Radtour beschrieb ich in diesem Beitrag.


Hochwasser bei der Rheinfähre LeimersheimZu Beginn musste ich unsere Tour wegen des Hochwassers umplanen. Ursprünglich wollten wir bei der Fähre Leimersheim über den Rhein und dann linksrheinisch am Ufer entlang bis nach Germersheim radeln. Die Umplanung führte uns nun rechtsrheinisch bis zur Rheinbrücke bei Speyer.

Erich und werner kurz vor dem StartErich kam schon gestern Abend aus Holzminden zu uns und heute Morgen trafen wir noch letzte organisatorische Vorbereitungen.

Unsere Radtour startete in Eggenstein und führte uns zunächst in Richtung Rhein bei Linkenheim. Entlang des Altrheins überquerten wir die Alte Drehbrücke zur Insel Rott, mussten aber vorne am Rheinufer wegen des Hochwassers wieder umkehren.

Zwei E-Bikes, vier Packtaschen, sieben Tage und ca. 500 km radeln.

Weiter radelten wir bis zum Naturschutzgebiet “Halbinsel Rußheimer Altrhein-Elisabethenwört”, wo wir die Ruhe und die Natur genossen. Die vom Hochwasser schmierigen Wege machten uns doch einige Schwierigkeiten. Erich rutschte einmal weg und hatte dabei „Bodenberührung“ 😉, passiert ist glücklicherweise nichts. Vom Hochwasser angeschwemmtes Treibholz mussten wir mehrfach trickreich umfahren. 

Nach der Halbinsel Elisabethenwört passierten wir die historische Stadt Philippsburg, bekannt für ihr imposantes Schloss und die barocke Architektur. Das Wetter war ja schon beim Start trübe, aber kurz vor Rheinsheim mussten wir uns wegen des Regens einige Zeit unterstellen. Weiter begleiteten uns anschließend erneut die Umleitungsschilder wegen des Hochwassers.

Weiter ging es durch Rheinsheim, ein charmantes Dorf am Rheinufer, mit einer freundlichen, ländlichen Atmosphäre. Die Kirche St. Vitus in Rheinsheim hat eine lange Geschichte. Baubeginn war 1748. Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und erweitert. Besonders markant ist der barocke Einfluss aus dem 18. Jahrhundert.

Auf dem Weg über Dämme und Felder in Richtung Speyer konnten wir viele Störche beobachten. Den Rhein überquerten wir bei der beeindruckenden Rheinbrücke bei Speyer und machten einen kurzen Stopp, um den majestätischen Speyerer Dom zu bewundern.

Der Speyerer Dom ist eine der bedeutendsten romanischen Kirchen Europas. Er wurde im 11. Jahrhundert unter Kaiser Konrad II. begonnen und im 12. Jahrhundert vollendet. Der Dom diente als Grablege für acht deutsche Kaiser und Könige. Nach mehreren Zerstörungen und Wiederaufbauten, insbesondere im 17. Jahrhundert, wurde der Dom im 19. Jahrhundert restauriert. Heute ist er UNESCO-Weltkulturerbe und ein Symbol für die Macht und Pracht des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches.

Den Stopp am Dom nutzten wir sogleich, um uns nach bis hierher geradelten 50 km mit Speis und Trank zu stärken.

Das Wetter blieb grau in grau und zeitweise regnete es auch ein wenig. Von Speyer aus fuhren wir durch die Weinberge über Haßloch in Richtung Neustadt an der Weinstraße. Bevor es nach Neustadt hineinging, besuchten wir den am Stadtrand gelegenen jüdischen Friedhof. 

Der jüdische Friedhof in Neustadt an der Weinstraße wurde im 19. Jahrhundert angelegt. Er spiegelt die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Neustadt wider, die während des Nationalsozialismus fast vollständig ausgelöscht wurde. Der Friedhof wurde während dieser Zeit teilweise zerstört, aber nach dem Zweiten Weltkrieg wieder instand gesetzt. Heute steht er unter Denkmalschutz und ist ein bedeutendes Zeugnis jüdischer Kultur und Geschichte in der Region.

In Neustadt an der Weinstraße ließen wir den malerischen Marktplatz und die historische Altstadt auf uns wirken. Die Altstadt von Neustadt an der Weinstraße ist geprägt von mittelalterlichen Bauten und engen Gassen. Der Marktplatz ist das historische Zentrum und wurde erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt. Er diente lange Zeit als Handels- und Versammlungsort. Zahlreiche historische Gebäude, darunter das Rathaus und Fachwerkhäuser, säumen den Platz. 

Das letzte Teilstück der heutigen Tour führte uns durch Mussbach, ein kleines Weindorf, bevor wir schließlich nach 85 km unser heutiges Ziel, den bekannten Weinort Deidesheim, erreichten. 

Wir checkten im Hotel „MAXX by Steigenberger Deidesheim“ ein, versorgten die Fahrräder und machten uns etwas frisch. Danach, oh Wunder, wir konnten unser Abendessen im Wintergarten tatsächlich bei schöner Abendsonne genießen. Parallel beobachteten wir am Tablet den 2:0 Sieg der Deutschen Fußballnationalmannschaft über Ungarn. 

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich zumindest ein kleiner Teil der Abendsonne bis Morgen hinüberrettet. 


So ging es am zweiten Tag unserer Tour weiter.

 

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