Heute besucht, ungewöhnlich und sehr beeindruckend: der höchste Friedhof der Welt, Memorial Necrópole Ecumênica, ein Hochhaus-Friedhof in Santos, mit dem Mausoleum von Fußballstar Pelé.
In Santos erhebt sich ein sehr bemerkenswertes Bauwerk: das Memorial Necrópole Ecumênica, ein Friedhof in einem Hochhaus im Stadtteil Marapé. Das Memorial Necrópole Ecumênica erstreckt sich über 14 Stockwerke und erreicht eine Höhe von 108 Metern. Laut dem Guinness-Buch der Rekorde ist es der höchste Friedhof seiner Art weltweit.
Aufgrund des tropischen Klimas und der Bestattungspflicht innerhalb von 24 Stunden wurde das Memorial Necrópole Ecumênica im Jahr 1983 errichtet. Es bietet rund um die Uhr geöffnete Dienstleistungen für Bestattungen und ist ein Ort für bis zu 25.000 Gräber. Es ist geplant, das Hauptgebäude auf 32 Stockwerke zu erweitern.
Der berühmte Fußballspieler Pelé ließ hier schon seinen Vater und einen Bruder bestatten. Pelé selbst hat sein Mausoleum im ersten Stock des Gebäudes.
Mit Uber fuhren wir vom Hotel zu dem ungewöhnlichen Hochhaus-Friedhof. Zunächst war es ein etwas komisches Gefühl, in dem Hochhaus einen Friedhof zu sehen.
Memorial Necrópole Ecumênica
Der Hochhaus-Friedhof hat eine große Voliere mit diversen Papageien und ein kleines Automuseum. Das Mausoleum von Pelé öffnete erst um 14 Uhr. So schauten wir uns vorher etwas um und gingen anschließend noch ins angeschlossene Restaurant. Im Automuseum steht der Mercedes, den Daimler-Benz Pelé anlässlich seines 1.000sten geschossenen Tores geschenkt hat.
Im Mausoleum im ersten Stock ruht die brasilianische Fußballlegende Pelé. Nach der Trauerfeier 2022 im Estádio Urbano Caldeira wurde der Leichnam in das Memorial Necrópole Ecumênica gebracht, wo Pelé im engsten Familienkreis beigesetzt wurde. Der goldene Sarg des Superstars steht im über 200 Quadratmeter großen Mausoleum. Die Wände sind vollständig mit den Fotos jubelnder Fans tapeziert. Der Boden ist mit Rasenteppich ausgelegt und der Sarg ist so platziert, dass Pelé auf das Fußballstadion seines Vereins FC Santos, das Estádio Urbano Caldeira, blickt.
Mein Gänsehaut-Moment vor Pelés goldenem Sarg. Als ich das Mausoleum von Pelé betrat, überkam mich eine Atmosphäre großer Ehrfurcht.
Der goldene Sarg schien im sanften Licht zu glänzen, als ob er die glorreichen Momente der Fußballlegende selbst noch einmal widerspiegeln wollte. Der Raum war erfüllt von einer fast greifbaren Aura, die die Leidenschaft und Hingabe symbolisierte, die Pelé dem Fußball gewidmet hatte. Ich fühlte mich sehr klein, angesichts der Größe des Mannes, den ich schon als Jugendlicher sehr bewunderte.
Während ich ehrfürchtig vor Pelés goldenem Sarg stand, überkam mich eine Mischung aus Respekt, Bewunderung und Dankbarkeit. Respekt für die Legende, die den brasilianischen Fußball auf die globale Bühne gebracht hatte. Bewunderung für die unzähligen Siege und die Demut, die Pelé trotz seines Ruhms bewahrte. Dankbarkeit für die Möglichkeit, an diesem besonderen Ort zu sein.
Tief beeindruckt von diesem Erlebnis, machten wir uns, erneut mit Uber, auf die Heimfahrt zu unserem Hotel.