Grau und nass. Antwerpen sparte nicht mit Regen. So wurde die Besichtigungstour zu einer sehr feuchten Angelegenheit

Antwerpen im Regen

Siebter Tag: Dordrecht empfing uns morgens im Regen. Verblüfft haben uns die überhängenden Fronten der historischen Häuserfassaden


Antwerpen am Donnerstagmorgen Nach dem Aufwachen heute Morgen am Kai in Antwerpen ging der erste Blick aus dem Fenster. Der Himmel war grau in grau und dicke Regentropfen verstärkten die graue Stimmung. Nun ja, es war bedauerlicherweise nicht zu ändern. Rita war es zu nass, aber ich machte mich nach dem Frühstück trotz Regen auf zu einem feuchten Rundgang durch die Stadt.

Antwerpen am Donnerstagmorgen Antwerpen ist vor allem für seine Diamantindustrie weltweit berühmt und wird daher oft als „Diamantenviertel“ bezeichnet. Es ist der größte Diamantenhandelsplatz der Welt und eine der wichtigsten Hafenstädte Europas. Antwerpen hat etwa 525.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt Belgiens. Die Geschichte der Stadt reicht bis ins Mittelalter und die Römerzeit zurück.

Aus dem Schiff heraus ging es zuerst durch einen sehr futuristischen Tunnel vom Ponton hinüber an das Ufer. Auf meinem Plan standen eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten. Großen Spaß machte es allerdings nicht, bei diesem Schnürlregen Antwerpen zu erkunden. Später war ich darüber so entnervt, dass ich auf die ursprünglich geplante Besichtigung des ehemaligen Wohnhauses des berühmten Malers Peter Paul Rubens durchnässt verzichtete.

Auf der Uferseite traf ich zuerst auf die Burg Steen. Die Ursprünge der Burg reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als sie als Wachturm und Festung errichtet wurde, um die Hafeneinfahrt zu schützen und potenzielle Eindringlinge abzuschrecken. Auf der anderen Straßenseite steht das Vleeshuis (auf Deutsch: Fleischhaus). Ab dem 15. Jahrhundert diente es einst als Sitz der Fleischerzunft. Heute beherbergt es ein Museum, das die musikalische und kulturelle Geschichte der Stadt vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert zeigt. 

Weiter ging es zum Goßen Markt und dem Rathaus mit dem Brabobrunnen. Schon gut zu sehen war die Liebfrauenkathedrale. Der Große Markt ist der zentrale Platz der historischen Altstadt von Antwerpen. Er ist umgeben von prächtigen Gebäuden aus dem Mittelalter und der Renaissance, die das reiche Erbe der Stadt als Handelsmetropole widerspiegeln. 

Antwerpen Brabobrunnen

Das Rathaus wurde im Renaissancestil zwischen 1561 und 1565 erbaut. Es ist der Sitz der Antwerpener Politik und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Rathaus ist mit zahlreichen Statuen und Wappen geschmückt, die die Geschichte und die Zünfte der Stadt darstellen.

Der Brabobrunnen ist ein Springbrunnen aus Bronze, der 1887 von Jef Lambeaux geschaffen wurde. Die imposante Bronzestatue erzählt die Legende, wie Antwerpen seinen Namen erhielt. Danach besiegte der römische Soldat Silvius Brabo einen grausamen Riesen namens Druon Antigoon, der eine Brücke über die Schelde kontrolliert und von den Schiffern hohe Gebühren für die Durchfahrt verlangte. Als Sieger schnitt Brabo die Hand des Riesen ab und warf sie in den Fluss, um die Schiffer von den hohen Abgaben zu befreien. „Antwerpen“ leitet sich daher von „hand werpen“ ab, was auf Niederländisch „Hand werfen“ bedeutet.

Nur einen Steinwurf weit war es zur Liebfrauenkathedrale. Die Liebfrauenkathedrale ist die Domkirche des Bistums Antwerpen und ein Meisterwerk der Brabanter Gotik. Sie wurde zwischen 1352 und 1521 erbaut. Die Kathedrale besitzt einen 123 Meter hohen Nordturm, der zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Die Kathedrale beherbergt auch eine wertvolle Sammlung von Kunstwerken, darunter vier Gemälde von Peter Paul Rubens, dem berühmten Antwerpener Maler. Vom Regen genervt und durchnässt, schaute ich mir nur den Eingangsbereich an und verzichtete auf eine eintrittspflichtige Besichtigung. Die Liebfrauenkathedrale ist ein Symbol für Antwerpen und eine Attraktion für Besucher aus aller Welt.

Auf meinem Weg zur am weitesten entfernten Sehenswürdigkeit, der Central Station, kam ich an vielen beeindruckenden Gebäuden und auch an der St. Jakobskirche vorbei. Die St. Jakobskirche ist eine gotische Basilika mit barocker Ausstattung in Antwerpen. Sie wurde zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert erbaut und war die Pfarrkirche wohlhabender Bürger.

Die Kirche verfügt über 24 Altäre, die mit Marmor, Holzschnitzereien und Gemälden geschmückt sind. Einer der berühmtesten Altäre ist der Rubensaltar, der das Grabmal des Malers Peter Paul Rubens enthält. Rubens entwarf selbst seinen Grabstein und das Altarbild, das die Heilige Familie mit den Heiligen Georg und Jakob zeigt. Aus Zeitgründen und Nässe machte ich nur von außen Fotos.

Der direkte Weg zur Central Station führte mich vorbei am Stadtfestsaal Antwerpen, der Statue von Antoon Van Dyck und der Statue von David Teniers, in Sichtweite zur Central Station.

Der Stadtfestsaal Antwerpen ist ein neoklassizistisches Gebäude, das 1908 erbaut wurde. Es liegt auf der Meir, einer der wichtigsten Einkaufsstraßen Antwerpens. Das Gebäude wurde ursprünglich für offizielle Empfänge, Ausstellungen und Feste genutzt. Heute ist es ein Einkaufszentrum. 

Antoon Van Dyck war ein flämischer Maler des Barocks, der vor allem für seine Porträts berühmt war. Er wurde 1599 in Antwerpen geboren und war ein Schüler und Mitarbeiter von Peter Paul Rubens. Die Statue wurde 1856 von Joseph Ducaju geschaffen und steht auf dem Platz der Schönen Künste (Schoenplaats).

David Teniers der Jüngere war ein flämischer Maler des Barocks. Er wurde 1610 in Antwerpen geboren und war ein Schüler seines Vaters David Teniers des Älteren. Er malte vor allem Genreszenen, Landschaften, Porträts und Stillleben. Er war auch der Schwiegersohn von Jan Brueghel dem Älteren und der Kurator der Kunstsammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich. Teniers starb 1690 in Brüssel. Die Statue wurde 1866 von Joseph Ducaju geschaffen und steht auf dem Teniersplatz (Teniersplaats) in der Nähe der Oper.

Dann war ich endlich an meinem Tagesziel und Highlight, dem Bahnhof – Centraal Station – von Antwerpen. Der Bahnhof Antwerpen-Centraal ist ein historischer und architektonischer Bahnhof. Er wurde 1905 eröffnet und gilt als eines der schönsten Bahnhofsgebäude der Welt. Er hat eine prächtige Fassade, eine beeindruckende Kuppel und einen reich verzierten Wartesaal.

Der Bahnhof liegt am Königin-Astrid-Platz und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für nationale und internationale Züge. Er wurde 2007 umgebaut und erweitert, um einen Durchgangsbahnhof mit vier Ebenen zu schaffen. Er hat nun 14 Gleise und kann täglich etwa 540 Züge befördern. 

Nach dem beeindruckendem Erlebnis am und im Bahnhof, es regnete noch immer und es war kühl, fuhr ich mit dem Taxi zum Schiff. Noch ein letzter Blick im Vorbeifahren auf die Liebfrauenkathedrale. Das Taxi stoppte exakt vor dem Ausgangspunkt, der Burg Steen. Genau dahinter liegt das Kreuzfahrtterminal und die A-Rosa Sena am Kai.

Beim Auslaufen zeigte sich Antwerpen noch einmal mit seiner grauen und regenverhangenen Silhouette. Kurz vor dem Abendessen klarte der Himmel etwas auf und später gab es zusätzlich zum Essen tatsächlich ein paar Sonnenstrahlen. Gemächlich glitt das Schiff über das Wasser und in die Nacht Köln entgegen.

Morgen ist für die Rückfahrt der ganze Tag Flusstag. Das Wetter wird uns hoffentlich etwas freundlicher gesonnen sein.

Von Antwerpen nach Köln
Von Antwerpen nach Köln

Neunter Tag: Flusstag auf der A-Rosa Sena. Gemächliche Fahrt nach Köln durch die Nacht, bei gutem Wetter und schönen Beobachtungen

Schreibe einen Kommentar