Tag 6. Unterbrechung unserer Deutschlandtour für einen spontanen Abstecher nach Prag
Unser Allure Hotel liegt mitten in der Prager Altstadt, sodass schon einige Sehenswürdigkeiten fußläufig in der Nähe liegen. So entdeckten wir gestern schon am Nachmittag mehr zufällig den Altstädter Ring mit seinen ganzen Sehenswürdigkeiten.
Nach unserem Frühstück heute in einem nahegelegenen Kaffee gingen wir zu Fuß die ca. 1000 m zur Bushaltestelle. Von dort fuhren wir zur Schiffsanlegestelle an der Moldau. Dabei passierten wir den Pulverturm, das Jugendstilgebäude des Gemeindehauses, die Spanische Synagoge und die Statue von Franz Kafka. Auf Schritt und Tritt begegnet man in Prag Kultur und Geschichte.
Der Pulverturm ist ein gotischer Turm und eines der Wahrzeichen der Stadt. Er wurde im 15. Jahrhundert erbaut und diente als Teil der Stadtbefestigung. Der Turm ist 65 Meter hoch und bietet eine beeindruckende Aussicht auf die Altstadt. Heute beherbergt er das Museum der Stadt Prag.
Die Spanische Synagoge ist eine der schönsten Synagogen in Europa und ein Teil des Jüdischen Museums in Prag. Sie wurde im maurischen Stil des 19. Jahrhunderts erbaut und ist reich verziert mit Stuck, bunten Glasfenstern und orientalischen Elementen. Die Synagoge beherbergt eine Ausstellung über die Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren.
Das Gemeindehaus ist ein prächtiges Jugendstilgebäude im Zentrum von Prag. Es wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und diente als politisches und kulturelles Zentrum. Das Gebäude ist bekannt für seine prunkvolle Innenausstattung.
Die Statue von Franz Kafka ist ein markantes Denkmal des berühmten Prager Schriftstellers. Die Statue wurde von dem Künstler Jaroslav Róna geschaffen und im Jahr 2003 enthüllt. Sie zeigt Kafka auf den Schultern eines Kopfes ohne Körper, der sich dreht. Die Statue ist ein Symbol für die Komplexität und Rätselhaftigkeit von Kafkas Werk.
Von Pier Nr. 16 startete unsere einstündige Moldaufahrt bis zur Karlsbrücke und wieder zurück. Vorbei an der Straka-Akademie, dem Sitz der Regierung der Tschechischen Republik am linken Ufer der Moldau. Vorbei am Hanna-Pavillon mit Blick auf die Prager Burg, dem Nationaltheater bis zum Wendepunkt, der Karlsbrücke.
Die Straka-Akademie ist ein historisches Gebäude in der Architektur des Spätbarocks, das als Regierungssitz der Tschechischen Republik dient. Die Akademie wurde im 17. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich als Jesuitenschule. Heute beherbergt sie das Amt des Ministerpräsidenten.
Der Hanna-Pavillon ist ein Jugendstilgebäude im Stadtteil Holešovice. Es wurde von dem berühmten Architekten Jan Kotěra entworfen und im Jahr 1908 fertiggestellt.
Das Nationaltheater ist eines der bekanntesten Opernhäuser und Theater in Prag. Es wurde im Jahr 1881 eröffnet und ist ein Meisterwerk des Neorenaissance-Stils. Das Gebäude befindet sich am Ufer der Moldau und ist für seine beeindruckende Architektur und akustische Qualität bekannt. Das Nationaltheater ist die Heimat der tschechischen Oper, des Balletts und des Schauspiels.
Die Karlsbrücke ist eine der ältesten und bekanntesten Brücken Europas. Sie verbindet die Altstadt mit der Kleinseite über die Moldau. Die Brücke wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut und ist für ihre beeindruckenden Statuen bekannt.
Danach ging es weiter mit dem Bus auf der grünen Linie, vorbei am tanzenden Haus, zum Wenzelsplatz, mit dem St.-Wenzels-Denkmal und dem Nationalmuseum. Seit 1848 ist der Wenzelsplatz nach dem Heiligen Wenzel benannt. Im Mittelalter und auch in der Neuzeit fand auf diesem Mittelpunkt der Prager Neustadt ein Pferdemarkt statt.
Das tanzende Haus ist ein modernes Architekturjuwel in Prag. Es wurde in den 1990er Jahren entworfen und erbaut und ist für seine ungewöhnliche und einzigartige Form bekannt. Das Gebäude besteht aus zwei ineinandergreifenden Teilen, die an ein tanzendes Paar erinnern sollen. Es wurde von den Architekten Vlado Milunić und Frank Gehry entworfen und ist ein bemerkenswertes Beispiel für die postmoderne Architektur.
Der Wenzelsplatz ist einer der bekanntesten Plätze in Prag. Er erstreckt sich über eine lange Allee und ist von historischen Gebäuden, Geschäften, Restaurants und Hotels gesäumt. Der Wenzelsplatz hat eine große historische und kulturelle Bedeutung und war Schauplatz vieler wichtiger Ereignisse in der tschechischen Geschichte, darunter politische Demonstrationen und Feierlichkeiten. Am oberen Ende des Platzes steht das Reiterstandbild des heiligen Wenzel, dem Schutzpatron Böhmens.
Auf dem Wenzelsplatz zu stehen, war für mich ein ganz besonderes Gänsehauterlebnis. Verfolgte ich doch 1968/69 intensiv den sog. Prager Frühling und seine grausame Niederschlagung durch die Sowjets und ihre Verbündeten.
Bevor es dann weiterging, legten wir eine kleine Besichtigungs- und Erholungspause bei STARBACKS ein.
Mit einem Doppeldeckerbus auf der roten Linie ging es zum Höhepunkt des heutigen Tages, hoch zur Prager Burg. Den kompletten Doppeldeckerbus hatten wir ganz für uns alleine. 🙂
Um es vorwegzunehmen, die Besichtigung der Prager Burg war ein außerordentlich beeindruckendes Erlebnis.
Die Prager Burg ist eine der größten Burganlagen der Welt und eine der bedeutendsten historischen Sehenswürdigkeiten in Prag, Tschechien. Sie thront majestätisch auf einem Hügel über der Stadt und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Altstadt.
Die Geschichte der Prager Burg reicht über 1.000 Jahre zurück. Sie wurde im 9. Jahrhundert gegründet und diente als Residenz der böhmischen Herrscher, später der tschechischen Könige und der heutigen Präsidenten. Die Burg ist ein beeindruckendes Ensemble von Palästen, Kirchen, Gärten und historischen Gebäuden, die verschiedene architektonische Stile repräsentieren.
Zu den Hauptattraktionen innerhalb der Burganlage gehören der St.-Veits-Dom, die größte Kirche Tschechiens, die im gotischen Stil erbaut wurde und prachtvolle Glasfenster, Kapellen und Schatzkammern beherbergt. Der Alte Königspalast ist ein weiteres herausragendes Gebäude, das für seine gotischen und romanischen Elemente bekannt ist. Das Goldene Gässchen ist eine charmante kleine Gasse, die mit bunten historischen Häusern gefüllt ist und einst von Schriftstellern und Handwerkern bewohnt wurde.
Es war schon spät geworden auf der Prager Burg. Um kurz vor 18 Uhr war der letzte Bus unserer „Hopp on Hopp off Tour“ schon lange abgefahren . Die Frage war, mit dem Taxi oder zu Fuß zurück ins Hotel? Wir entschlossen uns für den Fußweg, ca. zwei km und ca. 25 min. Auf dem Weg nach unten konnten wir noch den Blick über Prag genießen, noch einmal einen Blick auf die Karlsbrücke werfen und kamen auf unserem Weg am Rudolfinum vorbei.
Das Rudolfinum ist ein renommiertes Konzerthaus und Kunstmuseum in Prag. Es ist eines der bedeutendsten historischen Gebäude der Stadt.
Das Gebäude wurde im Neorenaissancestil erbaut und im Jahr 1885 eröffnet. Ursprünglich war es als Kultur- und Ausstellungszentrum konzipiert und wurde nach Erzherzog Rudolf von Österreich benannt. Heute beherbergt das Rudolfinum den Smetana-Saal, einen der bekanntesten Konzertsäle in Prag, der für seine exzellente Akustik geschätzt wird. Der Saal ist die Heimat des Tschechischen Philharmonischen Orchesters und wird regelmäßig für Konzerte klassischer Musik genutzt.
Neben dem Smetana-Saal beherbergt das Rudolfinum auch die Galerie Rudolfinum, ein Kunstmuseum, das zeitgenössische Kunstausstellungen zeigt. Die Galerie präsentiert Werke nationaler und internationaler Künstler und hat sich als wichtiger Ort für die Kunstszene in Prag etabliert.
Am Ziel unserer Wünsche angekommen, gingen wir zum Abendessen in eine nahegelegene Pizzeria. Pizza und Lasagne waren unsere Wahl, garniert mit einigen entspannenden 😉 Getränken, sowohl vorher als auch nachher. 😉
Heute war es zwar etwas kühl und teilweise windig, aber bisher können wir uns auf unserer Reise überhaupt nicht über das Wetter beklagen. 🙂
Tag 8. Weitere Prager Sehenswürdigkeiten wie Pinkas-Synagoge und Alter Jüdischer Friedhof besucht