Sonntag, 4. Februar 2024
Brasilien ist ein ganz wunderbares Land, in dem wir schon oft waren. Leider gibt es dort eine ausgeprägte Kriminalität. Darauf weist auch das Auswärtige Amt ausdrücklich in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für Brasilien hin:
„Die Kriminalitätsrate und die Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls oder eines anderen Gewaltverbrechens zu werden, sind in Brasilien hoch, besonders in den Großstädten.“
Auch wir erlebten schon die eine oder andere brenzlige Situation. In den Straßen der Großstädte ist die Polizeipräsenz enorm hoch. Dauernde Polizeistreifen und fast an jeder Kreuzung bewaffnete Polizeiposten. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran.
Auch bei unserem heutigen Strandtag am zauberhaften Strand Praia do Gonzaga in Santos, ist die Polizei stark präsent. Unsere Freude und gute Laune wurde dadurch nicht eingeschränkt.
Für zwei Bier von umgerechnet zusammen € 4,00, hat man den ganzen Tag zwei Liegestühle, Sonnenschirm und ein kleines Tischchen. Das bunte Treiben und die brasilianische Lebensfreude zu spüren und zu erleben, das ist schon eine besonders angenehme Erfahrung. Sonntags ist am Strand natürlich Hochbetrieb, da auch viele Brasilianer aus São Paulo kommen.
Ein Tag unter Polizeischutz am schönsten Strand von Santos
Auffallend ist die umfangreiche Polizeipräsenz am Strand. Dauerhafter Polizeiposten mit Auto und zwei Polizisten, jeweils ca. alle 600 m bis 700 m. Dazu regelmäßige engmaschige Patrouillenfahrten mit dem Quad und regelmäßiger Überflug des Strandes mit dem Polizeihubschrauber. Am Radweg vor dem Strand, Polizeistreife auf Fahrrädern.
Beim Strandspaziergang sahen wir aus der Ferne einen Mann, der mit einer Saugpumpe (?) im flachen Wasser hantierte. Das wollten wir uns näher anschauen. Der Mann setzte sein Gerät an einem der vielen kleinen Krater im flachen Strand an. Er stieß das Rohr hinein, saugte nach oben und pumpte seine Beute in den Sand. Danach klaubte er etwas auf und gab es in ein kleines rotes Eimerchen, das seine Frau betreute. Kleine Krebstierchen waren die Beute.
Als wir ca. 40 Minuten später zurückliefen, schaute ich noch einmal in das rote Eimerchen. Es war zu dreiviertel gefüllt und ergab bestimmt für das Abendessen eine leckere Vorspeise.
Am Ende des Tages erlebten wir erneut die brasilianische Gelassenheit voller Leichtigkeit und Lebensfreude. Bei gleichem Sachverhalt hätte es in Deutschland sehr wahrscheinlich ein großes Gemaule gegeben.
An unserer Lieblingsstrandbude wollten wir zum Tagesabschluss noch etwas essen. Kaum hatten wir Platz genommen, begann es leicht zu tröpfeln. Vorsichtshalber lief meine liebe Liebe zu unserem Hotel hinüber, um Schirme zu holen, damit wir beim für später vermuteten starken Regen trocken nachhause kommen.
Kurz darauf fing es aber schon an, richtig doll zu regnen. Die um mich sitzenden Brasilianer, wie auch ich, rückten so gut es ging, unter das spärliche Vordach. Triefend nass wurden wir trotzdem alle. Die ausrollbaren Markisen kamen erst zum Einsatz, als der Starkregen praktisch schon vorbei war. Natürlich hätte man die Markisen schon zu Beginn des Tröpfelns ausrollen können. Warum aber? Es wurde sich fröhlich weiter unterhalten, NIEMAND fand ein böses Wort oder kritisierte gar den späten Einsatz der Markisen. Das hätte in Deutschland ganz bestimmt wesentlich anders ausgesehen.
Am Ende des Tages dann noch eine gute Tat. Wie eigentlich immer, wenn wir an der Strandbude zum Essen waren, machten wir auch heute einem armen obdachlosen Menschen mit einer Portion Essens eine Freude. Eine Cola gab es natürlich auch dazu.
So sieht der Strand vom Dach unseres Hotels aus.