
Heute hatte ich mich mit Anton zu einer Radtour verabredet. Mit dem Fahrradnavigationsprogramm Naviki plante ich vorher einen Rundkurs von ca. 65/70 km, den ich mit dem Fahrradnavigationsprogramm Komoot danach etwas anpasste. Ähnlich, wie ich es hier schon einmal beschrieb.
Durch ein paar Schlenker mehr, wurde unsere Tour am Ende knapp über 76 km lang.
Um ca. 8:30 Uhr bin ich heute Morgen mit genügend Proviant in Eggenstein gestartet. Treffpunkt bei Anton in der Bachstraße war um 9 Uhr. Vorbei am alten Karlsruher Flugplatz war ich pünktlich bei Anton.
Unsere Route führte uns zunächst durch die lebendige Innenstadt von Karlsruhe. Teilweise Kopfsteinpflasterstraßen, die alten Gebäude und das geschäftige Treiben der Stadt vermittelten uns ein Gefühl von Tradition und Moderne, was Karlsruhe bekanntlich auszeichnet.
Dabei kamen wir auch am Leibdragonerdenkmal in der Kaiserallee vorbei. Das Denkmal erinnert an die Leibdragoner des Großherzogtums Baden. Es wurde 1926–1929 von Kurt Edzard geschaffen und ist dem 1. Badischen Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 gewidmet, das im Ersten Weltkrieg gekämpft hat. Der Reiter trägt einen Stahlhelm und eine Lanze und sein Pferd hebt die Vorderhufe an.
Am gleichen Platz sieht man im Hintergrund die evangelische Christuskirche. Sie wurde von 1896 bis 1900 durch die Karlsruher Architekten Curjel & Moser erbaut. Heute ist sie als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung geschützt (Wikipedia).
Nur wenige hundert Meter weiter kamen wir am Kaiserplatz vorbei, einem sehr beliebten Treffpunkt in Karlsruhe. Das Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. auf dem Kaiserplatz wurde 1897 von Adolf Heer geschaffen. Es zeigt den Kaiser in seiner Uniform als General, der die preußischen Truppen anführte, die die Badische Revolution 1849 niederschlugen. 2002 wurden 27 Granittafeln mit den Namen der seinerzeit hingerichteten Revolutionäre neben dem Denkmal verlegt.
Am Oberwaldsee vorbei radelten wir weiter entlang der Bahngleise zur Durlacher Allee. Dabei fühlten wir uns wie auf einer Zeitreise, den modernen Verkehr verlassend und an historischen Gleise entlang radelnd. Die vorbeiziehende Landschaft war geprägt von Grünflächen und einer entspannten Atmosphäre.
Am geschlossenen Bahnübergang hatten wir ein besonderes Gänsehauterlebnis. Auf der Anfahrt zum Bahnübergang sahen wir einen Mann mittleren Alters, der im Vorfeld des Übergangs sein Fahrrad über die Gleise schleppte. Wegen eines Zeitgewinns von vielleicht drei Minuten riskierte der Herr sein Leben. Das war kein Leichtsinn, sondern pure Dummheit, zumal die Zugstrecke nach beiden Seiten nicht einzusehen war.
Durch Durlach ging unsere Fahrt nach Grötzingen zum dortigen Baggersee und weiter zum Weingartener Moor, was uns einen erfrischenden Kontrast zur Stadt bot. Das Weingartener Moor ist ein Naturschutzgebiet, das aus einem Niedermoor mit offenen Wasserflächen und einem umliegenden Bruchwald besteht. Es ist das größte Niedermoor in der östlichen Randsenke des Oberrhein-Tieflandes und liegt in der Kinzig-Murg-Rinne zwischen Weingarten und Grötzingen.
Das Moor ist ein wichtiger Lebensraum für viele gefährdete Tierarten, vor allem Amphibien, Insekten und Vögel. Das Gebiet wurde 1940 unter Schutz gestellt und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und Naturliebhaber.
Entlang des Stafforter Baggersees radelten wir nach einer Abbiegung zum Schloss Stutensee und bewunderten das dortige Schloss und den Schlosspark. Schloss Stutensee wurde im 18. Jahrhundert als Jagdschloss für die Markgrafen von Baden erbaut und später als Schule, Lazarett und Gefängnis genutzt. Heute beherbergt das Schloss ein Jugendhilfezentrum und ein Museum, das die Geschichte des Schlosses und der Stadt zeigt.
Im Schlossgarten von Schloss Stutensee sind alte Grenzsteine ausgestellt. Die Koppelsteine stammen aus der Gegend um Stutensee, Blankenloch und Staffort und zeigen verschiedene Wappen und Symbole. Sie dienten früher zur Markierung von Grundstücken, Wäldern und Gewässern.
Unsere Route führte schließlich weiter nach Rußheim und wir kamen auf unserer Seetour noch am Alter Pfandersee und am Neuer Pfandersee vorbei. Die Aussicht auf die Seen erinnerte uns jeweils an Urlaub und an den Süden. Von dort schwenkten wir über den Saalbachkanal hinüber zur Halbinsel Rott.
Die letzten paar Kilometer fuhren wir auf dem Damm am Altrhein entlang nach Eggenstein. Am Eggensteiner Bahnhof verabschiedeten sich Anton und ich voneinander. Während ich nur noch ca. 800 m hatte, durfte Anton noch weitere ca. neun km heim radeln. Diese neun km hatte ich bereits am Morgen hinter mich gebracht, als ich zu Anton nach Karlsruhe fuhr. Insgesamt legten wir heute fast 77 km zurück.
Anton und ich waren von unserer heutigen Radtour begeistert. Vor allem die überraschend vielen Seen, an denen wir vorbeikamen und die uns total begeisterten.
Lieber Werner,
perfekt vorbereitet und wunderbar nachbeteitet mit Bild und Text!
Danke für die sehr schöne Tour! Jetzt habe Wandertag.
Liebe Grüße
Anton
RÜGE
Anton ohne Helm ! Das ist genauso schlimm, wie der Typ an den Bahngleisen !!!!