Schon viele Jahre beobachte ich die weggeworfenen Alu-Getränkedosen und leeren Bierflaschen auf der Straße, im Gebüsch, neben Abfalleimern etc. Ob beim Morgenlauf im Wald, beim Gassigehen mit dem Hund oder beim Spazierengehen. Wo immer ich konnte, habe ich das Leergut, vor allem aus Umweltschutzgründen, mitgenommen.
Zum ersten Mal schrieb ich darüber
- am 19. August 2012: Weggeworfene Pfandflasche oder: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“
- Am 26. Juni 2013: Aktiver Umweltschutz oder: „Das große Geld am Wegesrand.“
- Am 30. März 2015: Das Geld liegt auf der Straße, aber keiner bückt sich danach.
- Am 28. Oktober 2015: Man glaubt es nicht: Das Geld liegt nicht nur auf der Straße, sondern auch im Gebüsch.
Diese Bierflasche stand heute in unserer Straße auf dem Gehweg. Bestimmt eine ganze Reihe von Menschen ging daran achtlos und gleichgültig vorbei. Sich wegen acht Cent bücken und die Flasche heimtragen? Nein, ich nicht.
Blitzschnell schossen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Die auf dem Gehweg stehende Bierflasche veranlasste mich spontan, über den aktuellen Zustand unserer Gesellschaft zu sinnieren. Nachstehend dieses gedankliche Schlaglicht. Mein Empfinden, meine Meinung.
Allenthalben ist es ein alltäglicher Anblick: leere Bierflaschen oder Alu-Getränkedosen, die achtlos auf dem Boden, in Büschen oder neben Mülleimern liegen. Warum werfen die Menschen ihr Geld einfach achtlos weg und schädigen dabei noch die Umwelt? Was sagt das über den Zustand unserer Gesellschaft aus?
Eine mögliche Erklärung ist die Bequemlichkeit. Viele Menschen sind wahrscheinlich zu faul, die Flaschen oder Dosen zu einem Automaten oder einem Laden zu bringen, um das Pfand zurückzuerhalten. Sie empfinden es offensichtlich als lästig, sich mit dem Leergut zu beschäftigen. Dabei vergessen sie, dass sie damit nicht nur Geld verschwenden, sondern auch die Umwelt belasten. Denn jede Flasche oder Dose, die im Müll landet, muss neu produziert werden, was Energie und Rohstoffe verbraucht.
Eine andere Erklärung scheint mir die Gleichgültigkeit. Viele Menschen haben anscheinend auch kein Bewusstsein für den Wert des Geldes oder für die Folgen ihres Handelns. Sie denken nicht darüber nach, wie hart sie oder andere für das Geld gearbeitet haben. Sie schätzen die geringe Summe nicht, wenn sie das Pfand zurückholen würden. Sie kümmern sich nicht darum, wie viel Müll sie produzieren oder wie sie die Landschaft verschandeln. Sie leben in einer Wegwerfgesellschaft, in der alles ersetzbar und nichts von Dauer ist.
Dieses Verhalten ist nicht nur dumm, sondern auch unverantwortlich. Es zeugt von einem Mangel an Respekt, für andere und für die Natur. Es zeigt, wie weit sich viele Menschen von den Werten der Sparsamkeit, der Nachhaltigkeit und der Schönheit entfernt haben. Scheinbar das Symptom einer kranken Gesellschaft, die ihre eigenen Grundlagen zerstört.
Das Sprichwort „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“ hat seine Wurzeln in der Idee, dass kleine Beträge genauso wertvoll sind wie große. Ergänzend kann man sagen: „Kleinvieh macht auch Mist!“ Der Verzicht auf den Pfandbetrag lässt diese Weisheit vermissen und unterstreicht eine Mentalität, in der scheinbar geringfügige Beträge als unwichtig abgetan werden.
In unserer modernen Gesellschaft entfernen wir uns immer weiter von grundlegenden Werten wie z. B. Wertschätzung, Verantwortung und Nachhaltigkeit. Dieses achtlose Wegwerfen scheint mir dafür ein Beispiel von vielen zu sein.
Natürlich habe ich die Flasche mitgenommen. Die acht Cent Pfand entlasten unsere Haushaltskasse. 😉
Da stimme ich dir vollumfänglich zu und ich nehme sowohl Pfandgut, als auch alles an Müll mit. Mir wird dabei deutlich bewußt, daß es Menschen gibt, die ohne das Leergut sammeln nicht überleben können obwohl sie Jahrzehnte gearbeitet haben. Unfassbar mit welcher Ignoranz und Arroganz
gepaart mit Dummheit wir uns täglich konfrontiert sehen.