Am Morgen, das Wetter war noch vielversprechend, folgten wir dem Lauf der Rodalb, einem malerischen Flüsschen, das sich sanft durch das Tal schlängelt. Die Rodalb ist ein Nebenfluss des Schwarzbach, der in die Blies mündet, diese in die Saar, dann in die Mosel und zum Schluss in den Rhein. Auf dem weiteren Weg nach Münchweiler, mit seinem ländlichen Charme, kamen wir durch malerische Dörfer und beschauliche Landschaften.
Nach Münchweiler radelten wir weiter entlang des Kaltenbachs, der sich durch eine zauberhafte Umgebung schlängelt. Der Kaltenbach ist ebenfalls ein Nebenfluss der Lauter und ist bekannt für seine Forellen, die man hier angeln kann.
Die Route führte uns weiter nach Hinterweidenthal, wo es dann an der Wieslauter entlang weiter nach Dahn ging. Eine reizvolle Waldlandschaft bot uns spektakuläre Ausblicke auf die Umgebung. Das Dahner Felsenland hat viele bizarre Felsformationen aus rotem Sandstein, die Namen tragen wie Jungfernsprung oder Teufelstisch.
Weiter ging unsere Route über die Grenze nach Frankreich, in und durch das malerische Städtchen Wissembourg. Die Altstadt von Weißenburg (Wissembourg) ist eine ehemalige Reichsstadt im Elsass, die im Mittelalter zum Zehnstädtebund gehörte. Reste der alten Stadtbefestigung, die aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen, begrüßten uns beim Hineinradeln in die Stadt.
Die alte Stadtmauer verläuft entlang der Lauter. Der Fluss Lauter bildet die Grenze zu Deutschland. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Altstadt gehören das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert und die gotische Abteikirche St. Peter und Paul, die auf eine Klostergründung aus dem 7. Jahrhundert zurückgeht. Die Abteikirche St. Peter und Paul besichtigten wir natürlich.
Mit dem Wetter hatten wir heute bisher großes Glück. Für die gesamte Route waren Regenschauer vorhergesagt. Kaum hatten wir ein Restaurant für unser Mittagessen gefunden, begann es auch schon zu regnen. Wir speisten, Gott sei Dank, überdacht. Pünktlich nach Beendigung unseres erstklassigen Mittagessens, hörte es auch schon wieder auf zu regnen und wir setzten unsere Tour fort. Aber wir hatten uns leider zu früh gefreut. 😉
Kurz nach Wissembourg machten wir einen kleinen Umweg zu den Casemate d’Esch, einer Festung aus dem Zweiten Weltkrieg. Casemate d’Esch waren Teil der Maginot-Linie, einer Verteidigungslinie, die Frankreich vor einem deutschen Angriff schützen sollte. Angsteinflößend, diese Geschichtseindrücke.
Danach radelten wir durch das ländliche Sofflenheim zu unserem heutigen Endpunkt, nach Drusenheim. Die feuchte Katastrophe kündigte sich bereits mit schwarzen Wolken am Himmel an. 🙁
Ehe wir uns versahen, begann es auch schon zu regnen. Also schlüpften wir in unsere Regenklamotten. Ein gewaltiger Wolkenbruch mit Blitz und Donner brach die letzten 30 Minuten unserer Fahrt über uns herein. Der Regen war so stark, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Und die Blitze waren beunruhigend nahe. Etwas schiss, hatte ich da schon. 🙁
Unser Hotel in Drusenheim erreichten wir nach 95 km zwar vollkommen durchnässt, zum Glück aber unversehrt. 🙂 Kaum eingecheckt, strahlte schon wieder die Sonne.
Da passte es ins Bild, dass das hoteleigene Restaurant geschlossen hatte. In ganz Drusenheim hatten an diesem Montag nur zwei „Restaurants“ geöffnet. Eine Dönerbude und eine Pizzakette. Wir entschlossen uns für Pizza.
Der Wetterbericht für morgen sagt dauerhaften Regen voraus. Wir überlegen, mit dem Zug von hier aus nach Hause zu fahren. Die Entscheidung fällt morgen früh, beim oder nach dem Frühstück.