Vom 23. bis 26. Juni 2022 logierten wir im Hotel INNSIDE Hamburg Hafen. Unser Aufenthalt war geprägt von Pleiten, Pech und Pannen.
Wir erlebten mehr oder weniger Jugendherbergsniveau.
Damit tun wir vielleicht den Jugendherbergen noch unrecht.
Über das Chaos beim Einchecken berichtete ich bereits. In diesem Beitrag schrieb ich: „Wir sind erst seit zwei Stunden im Haus. Da dürfen wir gespannt sein, was wir noch so alles hier erleben.“ Um es vorweg zu nehmen, wir erlebten noch einiges.
Schon beim Einchecken am Donnerstag nahmen wir die Musik, die in allen öffentlich zugänglichen Räumen ganztägig zu hören war, als äußerst unangenehm und zu laut wahr. Die Musikrichtung kann ich nicht beziffern, nehme aber an, dass der Musikstil und die Lautstärke für Hotelgäste unter 30 Jahren vielleicht erträglich ist.
Am Donnerstagabend, 23. Juni, wollten wir mit dem Taxi in die Stadt fahren. An der Rezeption bat ich, uns ein Taxi zu bestellen. Das sei leider nicht möglich, erhielt ich zur Antwort und war sprachlos! Ein Grund wurde keiner genannt. Das habe ich noch nie erlebt, dass eine Hotelrezeption sich weigert ein Taxi zu bestellen. Per App bestellten wir uns danach ein Taxi.
Es kommt aber noch „besser“. Am Freitagnachmittag, 24. Juni, so gegen 14 Uhr, fragte ich noch einmal nach, ob man für uns auf 18:30 Uhr zwei Taxen bestellen könne. „Ja gerne,“ wurde mir freundlich erwidert, „das machen wir, kein Problem!“
Um 18:30 Uhr stehen wir vor dem Hotel und warten auf die beiden Taxen. Um 18:40 Uhr frage ich an der Rezeption nach. Die Antwort hat mich fast umgehauen: „Wir konnten beim Taxiunternehmen niemand erreichen.“ Hallo, geht’s noch? 🙁
Die Frühstückszeit ist nicht frei wählbar, sondern wird vom Hotel zugeteilt. Man wird täglich gefragt, wann man frühstücken möchte. So wollten wir z. B. am Samstag um 9:15 Uhr frühstücken. Das ging nicht und uns wurde die Frühstückszeit für 9:45 Uhr zugeteilt. Auch das habe ich noch in keinem Hotel der Welt erlebt.
Im Restaurantbereich gibt es nur ca. 12 bis 15 „normale“ Plätze an Esstischen. Mindestens drei Viertel der restlichen Tische und Sitzgelegenheiten sind entweder Tresen mit Barhocker oder Couchtische mit riesigen Sesseln, in die man nach hinten unten versinkt. Dort frühstücken zu müssen, ist eine Qual und eine Zumutung.
Man muss auf vorderster Sesselkante, eingeklappt wie ein Taschenmesser, sitzen. Das ist vielleicht etwas für indische Gurus, aber nicht für normale Mitteleuropäer. Man sitzt wie der berühmte Affe auf dem Schleifstein. Selbstredend, dass das außerordentlich unbequem ist und das Frühstück so überhaupt keinen Spaß macht.
Das Zimmer war so weit ok, geräumig und mit allem ausgestattet, was man so braucht. Der Kunststoffboden in der Dusche wird bei Nässe allerdings spiegelglatt und birgt damit eine sehr große Unfallgefahr. Dazu fehlt natürlich auch ein Haltegriff.
Alles in allem haben wir mehr oder weniger Jugendherbergsniveau erlebt. Gäste ab einem Alter von ca. 50 Jahren können sich u.E. hier aufgrund der geschilderten Umstände kaum wohlfühlen.
Wir fühlten uns jedenfalls überhaupt nicht wohl und waren insgesamt vom Hotel und von der Serviceleistung mehr als enttäuscht.
Lieber Herr Deck,
das tut mir geborener Hamburger, der ab1.7. wieder dort wohnen wird, sehr leid – es ist fast ein Fremdschämen…
Ich hoffe, Sie haben die Stadt trotzdem genießen können!
Herzliche Grüße
Claus Erbrecht
Lieber Herr Erbrecht,
kein Grund zum Fremdschämen für Sie. Schämen muss sich nur der Hotelbetreiber.
Hamburg ist und bleibt eine tolle Stadt, in der ich nach wie vor gerne bin. Es gibt ja auch noch andere Hotels. 😉
Mit 🙂 Grüßen
Werner Deck