Flussreise Lyon Mittelmeer Etappe 9 – Tournon

Flussreise Lyon Mittelmeer Etappe 8 - Tournon Brücke

Donnerstag, 21. August 2025. Flussreise Lyon Mittelmeer Etappe 8 – Avignon


Freitag, 22. August 2025. Besuch in Tournon-sur-Rhône – Etappe 9 unserer Flusskreuzfahrt. Als ich früh am Morgen erwachte, glitt die A-Rosa Stella sanft auf der Rhône Tournon entgegen. Gegen 6:30 Uhr ging ich an Deck und konnte unterwegs die Ein- und Ausfahrt in zwei Schleusen beobachten – ein faszinierendes Schauspiel der Technik.

Die Sonne begleitete uns schon seit Tagen mit angenehmem Wetter, und so nutzte ich die Zeit vor dem Frühstück, um in der Lounge am Laptop an einem neuen Blogartikel zu schreiben. Nach dem Frühstück setzte ich meine Arbeit entspannt auf dem Sonnendeck fort.

Später machten wir uns auf, Tournon-sur-Rhône zu erkunden. Gleich in Sichtweite unseres Anlegeplatzes lag die berühmte Hängebrücke Passerelle Marc Seguin, eine der ersten ihrer Art in Europa. Das Denkmal für Marc Seguin steht direkt am Anlegeplatz.

Die Passerelle Marc Seguin wurde  1825 eröffnet und zählt zu den ersten Hängebrücken Europas. Sie wurde von dem Ingenieur Marc Seguin entworfen, der durch seine Innovation mit Drahtseilen die Entwicklung moderner Brückentechnik entscheidend prägte. Die Brücke verbindet Tournon mit Tain-l’Hermitage und gilt heute als technisches Denkmal und Wahrzeichen der Stadt.

Nur wenige Schritte entfernt erhebt sich das mächtige Schloss Tournon, das wir von außen umrundeten. Dahinter, am Hang, erblickten wir den Tour de la Vierge, der über der Stadt thront. 

Das Schloss Tournon (Château de Tournon) stammt aus dem 15.–16. Jahrhundert und war Residenz der einflussreichen Grafen von Tournon. Es diente zugleich als Festung am Rhône-Ufer und später als Sitz des Collège de Tournon, einer bedeutenden Bildungseinrichtung. Heute beherbergt es ein Museum zur regionalen Geschichte, Kunst und zum Weinbau. Der Tour de la Vierge ist ein Aussichtspunkt oberhalb von Tournon. Anstelle eines mittelalterlichen Wachturms wurde 1860 eine Marienstatue errichtet, die der Stadt Schutz verleihen sollte.

Unser Weg führte uns weiter in die Altstadt. Besonders beeindruckte uns die Stiftskirche St. Julien, wo wir Kerzen für uns und unsere Lieben anzündeten. In das ausliegende Buch schrieben wir einige Sätze des Dankes. Eine Weile verweilten wir in der Kirche und lauschten dem eindrucksvollen Orgelspiel – ein Moment der Ruhe und Besinnung.

Die Stiftskirche Saint-Julien wurde im 14. Jahrhundert erbaut und im 15.–16. Jahrhundert erweitert. Sie ist dem Märtyrer St. Julien von Brioude geweiht und gilt als eines der bedeutendsten gotischen Bauwerke der Ardèche. Charakteristisch sind ihr reich verziertes Portal, farbige Glasfenster sowie kunstvolle Kapellen der Adelsfamilie Tournon. Die Kirche war über Jahrhunderte religiöses Zentrum der Stadt und ist bis heute ein Ort der Andacht und Kultur.

Bevor wir zum Schiff zurückkehrten, gönnten wir uns in einem kleinen Straßencafé noch einen Kaffee. Ein Detail blieb unvergesslich: die Toilette, die nur von einer bunt blinkenden Discolampe erleuchtet war – kurios und originell zugleich.

Am späten Nachmittag spazierten wir zurück zur A-Rosa Stella, vorbei an der Promenade mit ihren kühlenden Bodendüsen, die an diesem warmen Tag für willkommene Erfrischung sorgten.

Noch einmal genossen wir den Blick auf die Brücke und das Schloss, bevor unser Schiff nach dem Abendessen gemächlich ablegte – Lyon als nächstes Ziel vor Augen.


Samstag, 23. August 2025. 

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