Einladung nach Reutlingen. Zwischen Respekt und Neugier: Warum mich Dr. Carl-Heiner Schmid seit Jahrzehnten inspiriert

Heinrich Schmid Unternehmensgruppe Reutlingen

Vom Malerbetrieb zur europaweiten Unternehmensgruppe. Die Erfolgsgeschichte der Heinrich Schmid Gruppe aus Reutlingen.

Was 1914 mit einem kleinen Malergeschäft von Heinrich Johann Schmid in Metzingen begann, entwickelte sich in über einem Jahrhundert zu einem der führenden Handwerksdienstleister Europas. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Heinrich Wilhelm Schmid das Unternehmen und verlagerte den Firmensitz nach Reutlingen. Bis in die 1960er-Jahre wuchs der Betrieb bereits auf rund 200 Mitarbeitende.

Dr. Carl Heiner Schmid
Dr. Carl Heiner Schmid

Den entscheidenden Entwicklungsschub brachte der Einstieg von Dr. Carl-Heiner Schmid im Jahr 1968. Der gelernte Malermeister und promovierte Betriebswirt übernahm 1984 die Geschäftsführung und prägte das Unternehmen über Jahrzehnte. Mit unternehmerischem Weitblick und großem Gespür für Mitarbeiterführung baute er das Leistungsspektrum systematisch aus: Neben klassischen Malerarbeiten kamen Gewerke wie Trockenbau, Wärmedämmung, Bodenbeläge, technische Gebäudeausstattung und vieles mehr hinzu.

Ein Meilenstein war die Gründung der Führungsakademie im Jahr 1988, die bis heute als Herzstück der internen Weiterbildung gilt. Dr. Schmid kombinierte traditionelle Handwerkswerte mit modernen Managementprinzipien und etablierte eine dezentrale Führungsstruktur, bei der eigenständige Regionalgesellschaften durch ein zentrales Systemhaus in Reutlingen unterstützt werden.

Dr. Carl-Heiner Schmid: „Die HS-Führungsakademie hat das Haus Heinrich Schmid zu jenem erfolgreichen Unternehmen des Ausbaus gemacht, welches wir heute sind.“

Im Jahr 2011 übergab Dr. Carl-Heiner Schmid die Verantwortung an seine drei Söhne – Heinrich, Max und Carlo Schmid –, die zuvor alle im Unternehmen eine handwerkliche Lehre und den Meisterbrief absolviert (Heinrich als Maler und Lackierer, Max als Trockenbauer und Carlo als Stuckateur) sowie ein Studium abgeschlossen hatten. Heute führen sie das Unternehmen in vierter Generation als Gesellschafter weiter – engagiert, bodenständig und zukunftsorientiert.

Unternehmen Heinrich Schmid Übergabe an die Söhne
Carlo Schmid, Max Schmid, Dr. Carl-Heiner Schmid und Heinrich Schmid (v. l. n. r.)

Die Unternehmensgruppe Heinrich Schmid ist mittlerweile mit über 200 Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Spanien vertreten. Sie beschäftigt rund 7.000 Mitarbeitende und erwirtschaftet einen Umsatz von über 850 Millionen Euro. Der Geist des Gründers lebt weiter – getragen von einer Unternehmerfamilie, die Handwerk, Verantwortung und nachhaltige Entwicklung ernst nimmt.


Begegnung mit Weitblick. Meine jahrzehntelange Verbindung zur Unternehmensgruppe Heinrich Schmid.
Seit vielen Jahrzehnten begleitet mich der Name Heinrich Schmid – nicht nur als Begriff für handwerkliche Qualität, sondern auch als Symbol für unternehmerischen Weitblick. Was einst als kleiner Malerbetrieb begann, ist heute eine europaweit aufgestellte Unternehmensgruppe. Und ich bin stolz, sagen zu dürfen: Ich habe diese Entwicklung aus der Ferne stets mit Respekt beobachtet – und bin dem Haus Schmid bis heute eng verbunden geblieben.

Erste Eindrücke – und viel Unverständnis
Werner Deck als junger MalermeisterMeine ersten Berührungspunkte mit Heinrich Schmid liegen lange zurück. Ich war ein junger Malermeister in Karlsruhe, voller Tatendrang, als ich von Kollegen zum ersten Mal den Namen hörte – verbunden allerdings mit erstaunlich vielen negativen Kommentaren. Warum, das habe ich nie verstanden. Rückblickend vermute ich: Vielleicht war es einfach der Neid auf den Erfolg, die Professionalität und den strukturierten Aufbau dieses Unternehmens.

Das hat mich nicht abgeschreckt – im Gegenteil: Es hat meine Neugier geweckt. Ich wollte verstehen, was dieses Unternehmen besonders macht. Was kann ich lernen? Welche Prinzipien stehen hinter diesem Erfolg?

Beeindruckt vom Menschen – nicht nur vom Unternehmer
Porträt Carl-Heiner SchmidBesonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Fernsehbericht Ende der 1970er-Jahre im damaligen Südwest 3. Die Kamera begleitete Dr. Carl-Heiner Schmid, damals bereits Geschäftsführer, frühmorgens in die Werkstatt. Kein Schreibtischtäter, kein distanzierter Chef – sondern ein Mann, der seine Mitarbeitenden direkt anspricht, einteilt, ermutigt. Dieses Bild hat sich mir eingebrannt. Ein Unternehmer, der zuhört, der sichtbar ist, der mitgestaltet.

Über die Jahre – Respekt und persönliche Begegnungen
In der Folgezeit trafen wir uns immer mal wieder – auf Veranstaltungen der Malerbranche, gelegentlich auch als Redner bei derselben Tagung. Ich habe Dr. Carl-Heiner Schmid immer als authentisch, klug und äußerst engagiert erlebt. Er wusste, dass modernes Handwerk mehr braucht als Technik: Es braucht Menschenführung, Bildung, Struktur. Und genau das hat er mit seiner Führungsakademie und der Dezentralisierung der Firma geschafft.

Viele Jahre lang erhielt ich regelmäßig den HS-Report sowie den jährlich erscheinenden Geschäftsbericht. Ein schöner Brauch – und für mich immer wieder ein spannender Einblick in ein Unternehmen, das sich weiterentwickelt, ohne sich selbst untreu zu werden.

Im HS-Report hatte ich die Ehre, zweimal erwähnt zu werden. Darüber berichtete ich in meinem frühen Blog:

Im Blogbericht vom September 2011 brachte ich bereits meine Wertschätzung zum Ausdruck:

Mit dem Unternehmen Heinrich Schmid, besonders mit dem Inhaber, Dr. Carl-Heiner Schmid, aber auch mit einer Reihe von Führungskräften, verbindet mich seit vielen Jahren anerkennender Respekt vor deren toller Leistung.

Noch ein Blogartikel vom Juli 2011: Nichtsahnend Wanderung angetreten: Kollege Heinrich Schmid war schon da

Eine Einladung mit Handschlagqualität
Vor wenigen Tagen kam wieder Post aus Reutlingen – der Geschäftsbericht 2024.

Wie immer mit einem persönlichen Anschreiben von Max Schmid, einem der drei Söhne von Dr. Carl-Heiner Schmid. Seine Worte waren herzlich, wertschätzend, ja fast familiär:

  • „Sollten Sie zufällig einmal in Reutlingen vorbeikommen: Sie sind jederzeit auch bei uns auf eine Tasse Kaffee willkommen.“
  • Zufällig – das wohl eher nicht. Darum habe ich geantwortet:
  • „Ich komme nicht zufällig, sondern in voller Absicht.“

Und so ist es nun geplant: Am morgigen 13. Juni 2025 fahre ich nach Reutlingen, um Max Schmid persönlich kennenzulernen. Ein Treffen, auf das ich mich ehrlich freue – nicht nur, weil ich der Unternehmerfamilie seit Jahrzehnten verbunden bin, sondern weil ich die Einladung als Ausdruck echter Verbundenheit empfinde.

Abschließende Gedanken
Ich schreibe diesen Beitrag, um meine Dankbarkeit auszudrücken. Dankbarkeit für das Vorbild, das Dr. Carl-Heiner Schmid für viele junge Unternehmer war und ist. Für die Haltung, dass Erfolg nicht nur in Zahlen messbar ist, sondern in der Art, wie man Menschen begegnet.

Auf das Gespräch mit Max Schmid und Dr. Carl Heiner Schmid, dem dynamischen Grandseigneur der Maler- und Ausbaubranche, freue ich mich sehr.

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