Málaga zu Fuß, Hochkultur und Alltag: Kathedrale, Picasso, Stadtpark und ein unerwartetes Abendessen vom Supermarkt

Die Kathedrale von Malaga

Mittwoch, 23. April 2025. Frühstart nach Málaga: Abflug im Morgengrauen, Ballermann-Star Rumbombe, Kofferverlust & Tapas-Genuss in der Altstadt


Donnerstag, 24. April 2025. Der Tag begrüßte uns mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Meine liebe Liebe war nach etwas nach Shopping. Sie hatte gestern noch ein paar Läden im historischen Zentrum von Malaga gesehen und steuerte diese heute Morgen an. Derweil blieb ich weiter im Hotel und wir verabredeten einen Treffpunkt, um danach gemeinsam zu frühstücken.

Mein Weg zum Treffpunkt in der Altstadt war erneut geprägt vom pulsierenden Treiben der Menschen. Bei angenehmen 25° C. und leichtem Wind, strebte ich über die Alameda Principal und die Calle Puerto del Mar zum vereinbarten Treffpunkt. Auf unserem gemeinsamen Weg zur Kathedrale von Málaga, nahmen wir an einem kleinen Kaffee unser bescheidenes Frühstück. 

Nach dem Frühstück in der Sonne, ging es teilweise durch schmale Gässchen, über den sich weit öffnenden Plaza de la Constitución, zur Kathedrale von Malaga. Am Ende eines dieser Gässchen konnten wir schon den eindrucksvollen Turm der Kathedrale sehen.

Dann standen wir vor ihr, der beeindruckenden Kathedrale von Malaga, ein unvollendetes Meisterwerk mit bewegter Geschichte.

Kathedrale MalagaDie Kathedrale von Málaga, offiziell Catedral de la Encarnación genannt, ist eines der bedeutendsten Bauwerke der andalusischen Stadt und ein beeindruckendes Zeugnis der wechselvollen Geschichte Spaniens.

Ihre Entstehung ist eng mit der christlichen Rückeroberung (Reconquista) verbunden: Nach der Eroberung Málagas durch die katholischen Könige im Jahr 1487 wurde auf den Fundamenten der ehemaligen Hauptmoschee der Stadt der Bau der Kathedrale geplant.

Der erste Stein wurde 1528 unter der Herrschaft von Karl V. gelegt. Doch der Weg von den ersten Bauplänen bis zur heutigen Gestalt der Kathedrale war lang und von vielen Unterbrechungen geprägt. Über zwei Jahrhunderte hinweg wurde gebaut – häufig durch finanzielle Engpässe und politische Umstände verzögert oder unterbrochen. Schließlich wurden die Bauarbeiten im Jahr 1782 offiziell eingestellt, ohne dass die Kathedrale vollendet worden war.

Am auffälligsten zeigt sich dieser Umstand an der bis heute fehlenden rechten Turmspitze: Der Südturm wurde nie fertiggestellt. So erhielt das Gotteshaus im Volksmund den liebevollen Spitznamen „La Manquita, die „Einarmige“.

Architektonisch ist die Kathedrale ein faszinierendes Zusammenspiel verschiedener Stilrichtungen. Die Grundstruktur ist spätgotisch, insbesondere im Chorumgang sichtbar. Das Hauptschiff und viele architektonische Details folgen der klaren Formensprache der Renaissance. Später hinzugefügte Elemente, vor allem an der Hauptfassade und im Inneren, tragen deutliche barocke Züge. Maßgeblich geprägt wurde das Bauwerk durch namhafte Architekten wie Diego de Siloé und Andrés de Vandelvira, die das ursprüngliche gotische Konzept weiterentwickelten und an den Geist der Renaissance anpassten.

Mit einer Länge von rund 117 Metern, einer Breite von 67 Metern und einem Hauptschiff, das über 40 Meter in die Höhe ragt, zählt die Kathedrale von Málaga zu den eindrucksvollsten und höchsten Kirchenbauten Spaniens.

Beim Betreten der Kathedrale hat uns die opulente Ausstattung fast den Atem genommen. Die Kathedrale von Málaga beherbergt zudem eine beeindruckende Vielfalt an Kunstwerken, die ihre lange Baugeschichte und den Einfluss verschiedener Epochen widerspiegeln. 

Besonders eindrucksvoll ist der reich verzierte Hauptaltar, ein Werk aus dem 18. Jahrhundert, das mit vergoldeten barocken Elementen und Gemälden die Szene der Menschwerdung Christi (Encarnación) – dem Patrozinium der Kathedrale – darstellt. Direkt davor befindet sich das Chorgestühl, das aus über 40 kunstvoll geschnitzten Sitzen besteht. Es wurde vom sevillanischen Bildhauer Pedro de Mena geschaffen, einem der bedeutendsten Vertreter der spanischen Barockskulptur. Seine realistischen Figuren gelten als Höhepunkte der religiösen Holzschnitzkunst.

Ein herausragendes musikalisches Element sind die zwei monumentalen Orgeln, die um 1781 von Julián de la Orden gebaut wurden. Beide Instrumente verfügen über zusammen mehr als 4.000 Pfeifen und sind nicht nur optisch beeindruckend mit ihren reich verzierten Holzgehäusen, sondern auch klanglich herausragend. Sie gehören zu den größten historischen Orgeln Spaniens und werden noch heute bei Konzerten gespielt.

In den Seitenschiffen der Kathedrale befinden sich zahlreiche Kapellen, die jeweils bestimmten Heiligen gewidmet sind. Sie sind mit Altären, Retabeln und Skulpturen aus unterschiedlichen Jahrhunderten ausgestattet – von der Gotik bis zum Spätbarock. Besonders hervorzuheben ist die Kapelle des Heiligen Franziskus, in der sich eine weitere Skulptur von Pedro de Mena befindet.

Die Kathedrale besitzt zudem eine umfangreiche Sammlung religiöser Gemälde und Plastiken, viele davon von Künstlern des andalusischen Barock wie Juan Niño de Guevara oder Alonso Cano. Die Kunstwerke zeigen vor allem Szenen aus dem Leben Jesu und der Heiligen – häufig in lebendiger, emotionaler Darstellung, wie sie für den spanischen Barock typisch ist.

Tief beeindruckt von der prachtvollen Ausstattung der Kathedrale, machten wir uns auf den Weg zum Picasso-Museum. Zuvor machten wir einen kleinen Schlenker durch den nahe gelegenen Stadtpark von Malaga. Er gilt als die grüne Seele der Stadt und erinnert mehr an eine Promenade als an einen Park. Hier verweilten wir eine kurze Zeit.

Auf unserem weiteren Weg kamen wir am Malaga Museum vorbei. Dort gibt es eine umfangreiche Kunstsammlung in einem Gebäude von 1791 im Stil eines italienischen Palazzo. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Römische Theater von Malaga. der Besuch des Theaters steht zu einem späteren Zeitpunkt auf unserem Plan.

Angekommen am Picasso Museum stellten wir fest, dass viele andere Menschen auch diese Idee hatten. 😉 Also reihten wir uns zunächst in die Besucherschlange ein.


Das Museo Picasso Málaga wurde 2003 eröffnet und ist Pablo Picassos Heimatstadt gewidmet. Es befindet sich im Palacio de Buenavista, einem Renaissance-Gebäude im historischen Zentrum von Málaga.

Mehr als 230 Werke aus allen Schaffensperioden Picassos – Gemälde, Skulpturen, Keramiken und Zeichnungen. Die Sammlung zeigt Picassos künstlerische Entwicklung von frühen akademischen Arbeiten bis zu seinen experimentellen späten Werken. Sonderausstellungen und ein umfangreiches Bildungsprogramm ergänzen die Dauerausstellung. Das Museum liegt nur wenige Gehminuten von Picassos Geburtshaus entfernt, das ebenfalls besichtigt werden kann (Fundación Picasso – Museo Casa Natal).

Fast wurden wir von der Fülle der Exponate und den ausdrucksstarken Werken Picassos erschlagen. Ein wenig fühlten wir uns wie in einem Hochsicherheitstrakt. In jeder Ecke eine Sicherheitskraft, Rucksack und Taschen mussten am Eingang abgegeben werden. 

Vom vielen Laufen und den überwältigenden Eindrücken der Kathedrale und des Picasso Museum etwas erschöpft, wollten wir uns auf dem Rückweg zum Apartment ein schönes Restaurant suchen. So schlenderten wir durch das historische Zentrum von Malaga, lugten und liefen in Nebengässchen hinein, aber seltsamerweise sagte uns keines der Restaurants zu.

Immer weiter entfernten wir uns vom Zentrum, kein uns passendes Restaurant in Sicht. Da wir schon in der Nähe der berühmten Markthalle Malagas waren und die eh auf unserem Besuchsplan stand, beschlossen wir dorthin zu laufen. Natürlich hatte die Markthalle schon geschlossen und wir konnten nur von außen einen Blick erhaschen!

Mehr erschöpft als hungrig, ließen wir uns am Eck gegenüber der Markthalle in „La Desayuneria, American Diner & Breakfest“ nieder. Bei Sprudelwasser und einem leckeren Sandwich ruhten wir uns nicht nur aus, sondern überlegten auch, wie es danach weiter geht.

Meine Arthroseknochen meldeten sich deutlich und mein ganzer Körper signalisierte mir, dass sein Bedarf an weiteren „Spaziergängen“ 😉 für heute gedeckt ist.  Das Ergebnis unserer Überlegungen war: mit dem Taxi zu unserem Apartment, wo ich ausgeladen wurde. Rita, die noch etwas besser drauf war als ich, fährt mit dem Taxi zu einem Mercadona-Supermarkt zum Einkaufen.

Málaga zu Fuß, Hochkultur und Alltag: Kathedrale, Picasso, Stadtpark
und ein unerwartetes Abendessen vom Supermarkt

So ein Städteerkundungstrip kann eben auch sehr anstrengend sein. Nach einem sehr langen Besichtigungstag gab es ein Gourmet-Abendessen 😏 auf unserer Terrasse bei romantischer Beleuchtung. Alle Produkte von Gourmet-Mercadona. 😉


Freitag, 25. April 2025. Ein erlebnisreicher Tag in Málaga: Markthalle, Alcazaba, Römisches Theater, bunte Kulturmomente und leckere Tapas

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