Tag zwei in Gersthofen und Augsburg: Schloss Gailenbach, Schloss Aystetten, Augsburger Dom und Rathausplatz Augsburg

Augsburger Dom Perlachturm und alter Rathaus in Augsburg

Montag, 7. April 2025. Das Geburtstagsgeschenk meiner lieben Liebe in Gersthofen und Augsburg. Anreise und erste schöne Eindrücke in Gersthofen


Wetter beim Frühstück am achten April 2025 in Gersthofen bei Augburg

Dienstag, 8. April 2025. Auch heute meinte es das Wetter gut mit uns. Zwar kühl, aber strahlender Sonnenschein den ganzen Tag. Sehr praktisch war das gegenüber liegende City-Center. Da waren Restaurants, Kaffees und allerhand Einkaufsmöglichkeiten. Hier fanden wir uns zum Frühstück ein. 

Auf der anderen Seite des großen Rathausplatzes steht das alte Rathaus von Gersthofen, zu dem wir nach dem Frühstück hinüberschlenderten. Es wurde im 16. Jahrhundert erbaut, diente ursprünglich als Verwaltungsgebäude und war Zentrum der städtischen Verwaltung.  Das Gebäude zeichnet sich durch seine spätgotische Architektur aus und gehört zu den markanten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Heute beherbergt das Alte Rathaus ein Restaurant, wird für verschiedene kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt und steht unter Denkmalschutz. Auf der Bank davor entdeckten wir erneut einen „Alltagsmenschen“.

Anschließend fuhren wir ca. 20 Minuten zum Schloss Gailenbach. Das Schloss, gelegen im Ortsteil Edenbergen von Gersthofen, ist ein historisches Landschlösschen, das auf eine bewegte Geschichte zurückblickt. Ursprünglich wurde es im frühen 17. Jahrhundert erbaut, vermutlich um 1620, und diente als Sommersitz für Augsburger Patrizierfamilien.

Die erste bedeutende Besitzerfamilie war die der Fugger, ein einflussreiches Kaufmanns- und Bankhaus, das in Augsburg beheimatet war. Später wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer, unter anderem durch Heirat oder Verkauf, und wurde zeitweise auch landwirtschaftlich genutzt. Im 19. Jahrhundert verfiel das Anwesen zusehends, bis es Anfang des 20. Jahrhunderts restauriert wurde. Heute steht das Schlösschen unter Denkmalschutz und wird von einem Förderverein gepflegt.

Allerdings sah es bei unserem Besuch wie ein verwunschenes und verfallendes Schlösschen aus. Betreten war verboten und draußen interessierten sich nur die Hühner für uns. Schloss Gailenbach gilt als ein schönes Beispiel für ein Landschlösschen im Stil der Spätrenaissance.

Unser nächstes Ziel war das nur 10 Minuten entfernt gelegene Schloss Aystetten. Schloss Aystetten wurde erstmals 1428 erwähnt und war ursprünglich ein Lehen des Augsburger Bischofs an die Familie Langenmantel von Radau. Es wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrfach den Besitzer, darunter auch bedeutende Augsburger Patrizierfamilien wie die Fugger und Fleckhaimer. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde es weitgehend zerstört.

Ab 1693 begann Leonhard Carl Sulzer mit dem Wiederaufbau. Um 1740 wurde das Schloss durch den Bankier Christian von Münch umfassend erweitert und im Stil des Rokoko ausgestattet – besonders bekannt ist das erhaltene Porzellanzimmer. Heute steht Schloss Aystetten unter Denkmalschutz, ist in Privatbesitz und wird gelegentlich für kulturelle Veranstaltungen geöffnet.

Jetzt ging es etwa 25 Minuten in die Innenstadt von Augsburg. Dort besuchten wir als Erstes den Augsburger Dom. Der Augsburger Dom – offiziell Hohe Domkirche Unserer Lieben Frau – zählt zu den bedeutendsten sakralen Bauwerken Schwabens. Seine Ursprünge reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück, der heutige Bau entstand im Wesentlichen zwischen 995 und 1065 im romanischen Stil. Gotische Ergänzungen folgten im 14. und 15. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert sind die ältesten erhaltenen Glasfenster Deutschlands (um 1065) sowie der imposante Westturm. Der Dom war über Jahrhunderte das geistliche Zentrum des Bistums Augsburg.

Der Dom beherbergt bedeutende Kunstwerke aus über zehn Jahrhunderten: Herausragend sind die romanischen Prophetenfenster (um 1065), die ältesten figürlichen Glasfenster Europas. Ebenfalls eindrucksvoll: der spätgotische Hochaltar von Hans Hieber, ein bronzenes Taufbecken (14. Jh.) und die Renaissance-Kanzel. Auch Werke von Hans Holbein d.Ä. und ein monumentales Kreuzigungsfresko schmücken den Innenraum.

Nach der Dombesichtigung ging es in die Augsburger Altstadt. Wir flanierten etwas durch die Gassen und ließen uns auf dem sonnenüberfluteten Rathausplatz bei HENRY´S für zwei Eisbecher nieder. Gegenüber blickten wir auf das schöne Ensemble von Rathaus und Perlachturm. 

Das Alte Rathaus wurde 1615–1624 von Elias Holl im Stil der Spätrenaissance erbaut und gilt als eines der bedeutendsten weltlichen Renaissancegebäude nördlich der Alpen. Es war Sitz der Reichsstadtregierung und beeindruckt bis heute mit seinem prachtvollen Goldenen Saal. Leider war der Goldene Saal wegen Renovierung geschlossen.

Direkt neben dem Rathaus steht der Perlachturm – ursprünglich ein Wachturm aus dem 10. Jahrhundert. Er wurde im 17. Jahrhundert ebenfalls von Elias Holl auf 70 Meter erhöht und diente zeitweise als Feuerwachturm. Heute ist er ein markantes Wahrzeichen der Stadt mit Panoramablick über Augsburg.

Zurück im Hotel war etwas Entspannung angesagt. Zum Abendessen gingen wir später hinüber zum alten Rathaus, ins Wirtshaus „Zum Strasser“. Erlebt haben wir schon besseres. Die Leberspätzlesuppe war fad, Schnitzel und Krustenbraten waren ok, aber der Germknödel war hart wie ein Brett. Die Speisekarte wies noch eine Besonderheit auf. Dazu mehr weiter unten.

Die Besonderheit der Speisekarte. Auf nur einer Seite (siehe Foto drei) stand in sehr kleiner, kaum lesbarer Schreibschrift, am unteren Rand dieser Text:

Mehraufwand durch Umbestellung oder Beilagenänderung erlauben wir uns mit einem Aufpreis von 1.90 zu berechnen. Wir haben zu viel gekocht? Gerne packen wir Ihnen die Reste ein! Unsere nachhaltigen Verpackungen berechnen wir mit 1.00. 

Für die Verpackung 1,00 € zu berechnen, ist noch tolerabel. Aber für eine Umbestellung/Beilagenänderung 1,90 € zu verlangen, empfinde ich als unverschämt. 

Ich glaube, die schämen sich dafür selbst. Deshalb wurde das extra so klein und fast unleserlich geschrieben. 

Zum Strasser Aufpreisangabe in kaum lesbarer Schrift


Tag drei, Mittwoch, 9. April. Nach Schloss Scherneck weiter zum Stadtmarkt Augsburg und abends zum Kabarett mit Harald Schmidt und Volker Heißmann

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