Anton schwärmte mir schon längere Zeit von Panoramaussichten vor, die man vom Café Röderswald und vom Schloss Staufenberg genießen könne. Gestern war dafür ein Tag, wie er für eine Ausfahrt durch die Ortenau und den Schwarzwald nicht schöner hätte sein können.
Für die mehr als 200 km haben wir diesmal die Fahrräder im Keller gelassen und sind ganz entspannt auf vier Rädern unterwegs gewesen. Bei strahlendem Sonnenschein habe ich am Morgen meinen alten Freund Anton in Karlsruhe-Mühlburg eingesammelt – natürlich stilecht in meinem Mercedes Cabrio 320 SL. Vorher ging es aber noch in die Waschanlage. Sauber muss sein! 😉
Anton und Werner. Mit offenem Verdeck und guter Laune:
Von Caféträumen, Weinbergen und Schwarzwaldkurven
Unser erstes Ziel war das Café Röderswald, hoch oben über Baden-Baden. Nachdem wir uns auf der A5 warm gefahren hatten, ging es ab Rastatt-Süd über die B3 in die Höhenlagen. Am Café Röderswald angekommen, ließen wir uns von der Aussicht über die grünen Wiesen, Wälder und Weinberge verzaubern – ein Panoramablick, der sich tief in die Seele einprägt.
Das Café Röderswald ist ein charmantes Restaurant, das sich inmitten der Weinreben oberhalb des Weindorfes Varnhalt befindet. Es hat sich als beliebtes Ziel für Einheimische und Touristen etabliert, die die Kombination aus guter Küche und schöner Aussicht schätzen. Um kurz vor 11 Uhr waren wir da, das Café öffnete aber erst um 12 Uhr.
Von der Terrasse bot sich uns ein wunderschöner Ausblick auf den Schwarzwald und die Rheinebene. An klaren Tagen kann man sogar bis zu den Vogesen in Frankreich sehen. Aber auch ohne eine Tasse Kaffee auf der Terrasse genießen zu können, war der Ausblick gigantisch.
Die weitere Fahrt führte uns über Renchen und Oberkirch. Wir schlängelten wir uns durch die malerischen Rebhänge bis hinauf zum Schloss Staufenberg in Durbach.
Das Schloss Staufenberg wurde im 11. Jahrhundert von den Zähringern erbaut und befindet sich seit 1693 im Besitz der Markgrafen von Baden. Ursprünglich war es eine Burg, die im 19. Jahrhundert im Stil der Romantik zum Schloss ausgebaut wurde.
Im Laufe der Geschichte wechselte die Burg mehrmals den Besitzer, bis sie 1683 an den Hofmarschall Johann Christoph von Greiffen ging, der zum Freiherren von Stauffenberg erhoben wurde. 1832 kam das Schloss endgültig in den Privatbesitz der Markgrafen von Baden.
Heute ist das Schloss Staufenberg als Weingut „Markgraf von Baden” bekannt und befindet sich noch immer im Besitz des Hauses Baden. Es thront auf einer 383 Meter hohen Felsnase über dem Durbachtal und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf die umliegenden Weinberge, die Ortenau, den Schwarzwald und die Rheinebene.
Nach einer Rundumbesichtigung und Inspizierung von oberer und unterer Terrasse konnten wir uns an der sonnigen Umgebung kaum sattsehen.
Das Mittagessen aus Flammkuchen und Maultaschen schmeckte gleich doppelt so gut, mit der Sonne im Gesicht und dem Blick auf die endlosen Weinreben, die sich sanft den Hügeln entlangziehen.
Weiter ging’s auf der B28, vorbei an Lautenbach, wo Google Maps uns ein wenig Abenteuer verschaffte: Ein sehr schmales Bergsträßchen führte uns hinüber zur Schwarzwaldhochstraße. Natürlich mussten wir am Mummelsee für eine Kaffeepause stoppen – oder zumindest wollten wir es, doch der dortige Trubel trieb uns schnell weiter.
Stattdessen gab es für uns Kaffee und Kuchen im gemütlichen Seibels-Eckle. Hier trafen wir zufällig unseren alten Facebookfreund Alfons, der mit Freunden auf Schnapseinkaufstour 😉 war.
Für den Heimweg wählten wir von Unterstmatt aus die landschaftlich spektakuläre Route über die Ommerskopfstraße. Dort entdeckten wir einen Aussichtspunkt, der nicht nur uns, sondern auch ein paar mutige Gleitschirmflieger begeisterte, die gerade am Auspacken ihres Fluggerätes waren.
Nach dieser letzten Pause rollten wir durch das idyllische Bühlertal und schließlich über die Autobahn zurück nach Karlsruhe. Anton wurde wieder wohlbehalten in Mühlburg abgesetzt.
Beide waren wir glücklich, satt und voller neuer Eindrücke. Es war eine rundum gelungene Ausfahrt durch eine der schönsten Regionen, die das Ländle zu bieten hat.