Radtour mit Kultur. Wir fuhren auf unserer Schleife durch die Region Südliche Weinstraße bei herrlichem Wetter nicht nur wunderbare Landschaften. Wir erfuhren auch die Geschichte der Nikolauskapelle, der Napoleonbank, der Burg Landeck, lernten den Traum vom Schaum und das Naturdenkmal Dünenvegetation kennen.
Am heutigen Morgen machte ich mich kurz vor halb acht von Eggenstein aus auf den Weg nach Karlsruhe. Die Sonne schien bereits verheißungsvoll. Um acht Uhr war Treffpunkt bei Anton in KA-Mühlburg. Pünktlich bei Anton, starteten wir zu unserer Tour zur Burg Landeck.
Wir fuhren an der Alb entlang und überquerten bei Maxau die imposante Rheinbrücke. Die Fahrt führte uns weiter nach Kandel und Steinweiler. An einem alten Steinkreuz, kurz nach Steinweiler, legten wir unsere Frühstückspause ein.
Das nutzten wir zu einer Pause im Schatten der dortigen Bäume. Ein kleines Schildchen kennzeichnete die Kapelle als Nikolauskapelle. In unmittelbarer Nachbarschaft, so lernten wir, liegt der ehemalige Magdalenenhof. Nikolauskapelle und Magdalenenhof bilden ein geschichtsträchtiges Ensemble, denkmalgeschützt und unter dem Schutz der UNESCO stehend.
Die Nikolauskapelle ist ein Kleinod staufischer Sakralarchitektur im romanischen Stil, ein architektonisches Juwel aus dem 11. Jahrhundert. Ihr schlichtes Äußeres verleiht ihr einen historischen Charme. Leider war der Innenraum an diesem Tag geschlossen. In unmittelbarer Nähe zur Nikolauskapelle liegt der Magdalenenhof, ein historischer Gutshof, der auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Der Hof wurde einst als Hospital für die Armen und Kranken genutzt.
Unser nächstes Ziel war die beeindruckende Burg Landeck, die majestätisch auf einem Hügel thront. Der Aufstieg von Klingenmünster zur Burg war zwar etwas anstrengend, aber die Aussicht von der Burg entschädigte uns für die Anstrengung. Wir genossen den Blick über die grünen Hügel, die Weinberge und die malerischen Dörfer in der Umgebung ebenso, wie die historische Atmosphäre der Burg.
Während unseres Besuchs erkundeten wir die verschiedenen Bereiche der Burg, darunter den Innenhof, die Wehrgänge und den Bergfried. Es war faszinierend, die mittelalterliche Atmosphäre zu spüren und sich vorzustellen, wie das Leben damals auf der Burg gewesen sein muss. Nach der Anstrengung mit dem Hochfahren zur Burg, war eine Stärkung mit einem Flammkuchen mehr als angemessen. 😉
Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Landeck stammt aus dem Jahr 1220. Sie war im Besitz der Herren von Landeck, die sie als ihren Stammsitz nutzten. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach den Besitzer und wurde mehrmals erweitert und umgebaut. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs im 17. Jahrhundert wurde die Burg schwer beschädigt und verlor ihre militärische Bedeutung. In den Jahrhunderten verfiel die Burg allmählich und diente zeitweise als Steinbruch für den Bau umliegender Gebäude.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Burg Landeck wiederentdeckt und als kulturhistorisches Denkmal geschützt. In den 1970er Jahren begannen umfangreiche Restaurierungsarbeiten, um die Burg in ihrem früheren Glanz wiederherzustellen.
Nach dem Besuch der Burg Landeck begaben wir uns auf den zweiten Teil unserer Pfalzschleife Südliche Weinstraße und den Rückweg. Unsere Route führte durch oder vorbei an den charmanten Dörfern Rohrbach und Herxheim. Kurz vor Rohrbach machten wir eine Pause an der Napoleonbank.
Die Napoleonbank, auch bekannt als „Napoleons Ruhebank“, ist ein historisches Denkmal. Die Bank erlangte ihre Bedeutung aufgrund einer historischen Begebenheit während der Napoleonischen Kriege im 19. Jahrhundert.
Sie besteht aus massivem Stein und wurde auf einem Hügel errichtet, der einen malerischen Blick auf die umliegende Landschaft bietet. Es wird angenommen, dass Napoleon Bonaparte während eines seiner Feldzüge auf dieser Bank Rast gemacht hat, um eine kurze Pause einzulegen und den Ausblick zu genießen.

Seit 1911 werden in dem Familienunternehmen die süßen Verführungen hergestellt. Die Firma Trauth ist ein sehr renommierter Hersteller von hochwertigen Süßwaren. Das Unternehmen blickt auf eine lange Tradition zurück und ist bundesweit bekannt für seine erstklassigen Produkte.
Gerne hätten wir einen Karton der Schokoküsse mitgenommen, aber die wären uns in der Sonne in wenigen Minuten geschmolzen. So begnügten wir uns mit einer Tüte süßer Rumkugeln, die wir gleich vor Ort verzehrten.
Von der SWR-Landesschau Rheinland-Pfalz gibt es einen ausführlichen Bericht über das renommierte Unternehmen mit den Schokoküssen. Einfach dem Link hier folgen oder auf das Bild klicken

Anschließend setzten wir unsere Tour mit jeder Menge süßer Rumkugeln im Bauch fort. Vorbei an einem kleinen Weiher in Herxheim, sahen wir anschließend einen Storch mit seinen Jungen auf einem Hausdach. Durch die Rheinauen erreichten wir schließlich die Fähre in Leimersheim. Die Überfahrt über den Rhein war eine angenehme Abwechslung und bot uns die Möglichkeit, die schöne Flusslandschaft zu betrachten. Über dem Rhein nahmen wir einen kurzen Absacker, bevor wir auf dem Rheindamm durch die Auen nach Leopoldshafen fuhren.

Die Dünenvegetation erstreckt sich über eine Fläche von mehreren Hektar und besteht aus sandigen Böden und typischen Pflanzen, die an diese spezielle Umgebung angepasst sind. Hier finden sich charakteristische Arten wie Strandhafer, Silbergras, Wacholder und verschiedene Heidekrautgewächse. Die Pflanzen haben sich im Laufe der Zeit an die besonderen Lebensbedingungen in den Dünen angepasst, wie zum Beispiel den wechselnden Wasserstand, den Wind und die intensive Sonneneinstrahlung. Das Naturdenkmal bietet zudem Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten, Vögeln und Kleinsäugern.
Nach fast 91 km kamen wir an meinem Endpunkt in Eggenstein an, während Anton seine Fahrt noch bis nach Karlsruhe fortsetzte.